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iPhone (rechts) und Galaxy Note (links): Nur eines stammt aus dem Hause Samsung, aber beide setzen auf Samsung-Komponenten.

Foto: Reuters/Su

Auf dem Smartphone-Markt sind Apple und Samsung eigentlich erbitterte Rivalen. Jedes Jahr kämpfen Samsungs Galaxy-S-Geräte mit neuen iPhones um die Gunst der Konsumenten. Doch die Situation ist kompliziert: Denn Samsung kann sich auch freuen, wenn Apple erfolgreich ist. Das liegt daran, dass der südkoreanische Konzern wichtige Komponenten für das iPhone zuliefert. Beim iPhone X, Apples neuem Flaggschiff, machen Samsung-Anteile rund 110 Dollar aus. Das schätzen Experten im "Wall Street Journal".

Mehr als vier Milliarden Dollar Profit

Geht man von ähnlichen Verkaufszahlen wie beim iPhone 7 aus, wird Samsung am iPhone X mindestens vier Milliarden Dollar verdienen. Jene Samsung-Sparte, die Smartphone-Komponenten herstellt, könnte am iPhone X, das im November erscheint, sogar mehr verdienen als an hauseigenen Geräten wie dem Galaxy S8.

Diese Abteilung sorgt wiederum für rund 35 Prozent des gesamten Samsung-Umsatzes. Kein Wunder, dass Samsung nicht böse ist, wenn Geschäftspartner ein iPhone nutzen. Das "Wall Street Journal" berichtet etwa davon, dass Samsung-Manager bei Meetings ihren iPhone-nutzenden Gästen sagen, dass Apple ihr "bester Kunde" sei.

Seit Jahren verwoben

Die Rivalen sind bereits seit Jahrzehnten miteinander verwoben. Apple-Mitgründer Steve Jobs handelte erstmals einen Deal für den Musikplayer iPod aus, der auf Samsung-Chips setzte. In den kommenden Jahren entwickelte sich eine vorerst harmonische Geschäftsbeziehung. Doch 2011 warf Apple seinem Zulieferer vor, das Design des Galaxy S beim iPhone abgekupfert zu haben. Der Rechtsstreit dazu läuft bis heute.

Displays

Allerdings hat Apple keine Möglichkeit, auf andere Zulieferer auszuweichen. Samsung ist etwa der wichtigste Hersteller für OLED-Displays, die beim iPhone X zum Einsatz kommen. Deshalb ermutigte Apple zuletzt andere Display-Manufakturen wie LG oder Sharp, ihre OLED-Sparte zu vergrößern.

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Apple setzt beim iPhone X auf Komponenten von Konkurrent Samsung.
Foto: AP/Sanchez

Die Partnerschaft sorgt jedoch auch für Kritik. So sind Samsung und Apple gemeinsam für rund 95 Prozent der Profite im Smartphone-Bereich verantwortlich. Diese Einnahmen helfen ihnen wiederum, bei aktuellen Geräten die Nase vorn zu haben. Dadurch, dass Apple mit lukrativen Großaufträgen die Hand auf Samsungs Komponenten hält, wird es für andere Hersteller schwieriger, selbst etwa OLED-Displays von Samsung zu erwerben. (red, 3.10.2017)