Der gebürtige Argentinier Ernesto 'Che' Guevara 1963 mit Fidel Castro.

Foto: APA/AFP/Cuba's State Council/HO

La Paz – Bolivien ehrt den Revolutionär Che Guevara 50 Jahre nach seiner Ermordung durch die bolivianische Armee. Der sozialistische Präsident Evo Morales ordnete am Montag fünftägige Staatsfeierlichkeiten für den Argentinier an, bei denen die Streitkräfte eine zentrale Rolle spielen sollen.

Mehrere Ex-Militärs wollen die Ehrung des Revolutionärs aber boykottieren: Sie erinnerten daran, dass sich Guevara und seine Guerilla einen blutigen Kampf mit Boliviens Armee geliefert hatten.

Fest ab Donnerstag

Die Feierlichkeiten sollen am Donnerstag beginnen und ihren Höhepunkt mit einer Festveranstaltung am 9. Oktober in der Stadt Villagrande erreichen. Daran sollen auch die Vizepräsidenten der sozialistisch regierten Länder Kuba und Venezuela teilnehmen.

Morales versuchte in seiner Erklärung vom Montag, einen Bogen zwischen Armee und Guevara zu spannen: Boliviens Streitkräfte seien "aus dem Anti-Imperialismus geboren", erklärte er. Sie würden ihn während der Staatsfeierlichkeiten "bei jeder Aktivität begleiten".

Zuvor hatten hohe Ex-Militärs Unmut über die Ehrbezeugung für den Marxisten Guevara geäußert. "Wir nehmen nicht daran Teil, weil es sich um einen politisch motivierten Akt handelt", sagte Mario Moreira, der die früher gegen Che Guevara kämpfenden bolivianischen Militärs vertritt, zur Zeitung "Pagina Siete". Er fügte hinzu: "Der Staat hätte eher die Verpflichtung, uns zu ehren, weil wir das Vaterland verteidigt haben."

Che Guevara war am 8. Oktober 1967 in Gefangenschaft der bolivianischen Armee geraten. Einen Tag später wurde er ohne Gerichtsverfahren hingerichtet. Damit endete die internationale Revolutionslaufbahn des Argentiniers. (APA, 3.10.2017)