Der Berliner Architekt und Pionier für mehrgeschoßigen Holzbau, Tom Kaden, hat die österreichweite erste Professur für Architektur und Holzbau an der Technischen Universität Graz übernommen. Die Stiftungsprofessur wird von der Arbeitsgemeinschaft der Österreichischen Holzwirtschaft, proHolz, der Wirtschaftskammer und dem Land Steiermark finanziert, teilte die TU Graz am Donnerstag mit.

In Wien – wo aktuell mit dem Projekt "HoHo" das höchste Holzhaus der Welt entsteht -, in Berlin, London oder auch Zürich ist der Trend unübersehbar: Architekten entdecken Holz als Bau- und Werkstoff für den verdichteten Wohnbau. Der Entwicklung trägt die Fakultät für Architektur der TU Graz mit der Berufung des Berliner Architekten Tom Kaden (geb. 1961) Rechnung. Der Architekt beschäftigt sich seit mehr als zwei Jahrzehnten mit dem Einsatz des nachwachsenden Rohstoffes im Hochhausbau. Im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg hat er im Jahr 2008 mit dem siebenstöckigen "e3" das damals höchste Holzhaus Europas verwirklicht, mehrere Wohn- und Gewerbebauten tragen seine Handschrift.

Kaden studierte an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee und zuvor an der westsächsischen Fachhochschule für angewandte Kunst in Schneeberg. Vor 15 Jahren gründete er die Bürogemeinschaft Kaden Klingbeil, seit 2015 führt er gemeinsam mit Markus Lager das Berliner Büro Kaden und Lager GmbH. Seine Grazer Stiftungsprofessur ist auf fünf Jahre ausgelegt. (APA, 5.10.2017)