Die ehemalige Vorsitzende Frauke Petry war direkt nach der deutschen Bundestagswahl Ende September aus der AfD ausgetreten.

Foto: APA/AFP/JOHN MACDOUGALL

Berlin – Der ehemaligen AfD-Vorsitzenden Frauke Petry droht juristischer Streit mit ihrer früheren Partei: Der Bundesvorstand der Partei wirft Petry vor, sich an der Datenbank mit den Anschriften und Telefonnummern von knapp 30.000 AfD-Mitgliedern bedient zu haben. Parteisprecher Christian Lüth bestätigte am Freitag einen entsprechenden Bericht des Magazins "Stern".

In dem Bericht heißt es, der AfD-Vorstand habe beschlossen, Petry deswegen zu klagen. Doch so weit ist es laut Lüth noch nicht. Der Bundesvorstand habe sich mit dem Thema befasst und erwäge nun rechtliche Schritte. Die Vorwürfe müssten noch weiter geprüft werden.

Spekulationen über Parteigründung

Die Mitgliederdaten könnten für Petry von großem Wert sein, wenn sie eine Konkurrenzpartei zur AfD aufbauen wolle, heißt es in dem "Stern"-Bericht. Petry hatte am Tag nach der deutschen Bundestagswahl ihren Austritt aus der AfD-Fraktion bekanntgegeben. Wenige Tage später trat sie auch aus der Partei aus. Auch ihr Ehemann Marcus Pretzell, der AfD-Fraktionschef in Nordrhein-Westfalen war, kehrte der Partei den Rücken. Seitdem sondiert das Paar Möglichkeiten eines politischen Neuanfangs. (APA, 6.10.2017)