Foto: Robert Newald

Offenbar hält sich bei den Parteien der Aberglaube, dass man sich beim Bürger mit billigen Kugelschreibern, abgelaufenen Müsliriegeln oder verschrumpelten Luftballons entscheidend einweimperln könne. Das Gegenteil ist der Fall. Oft gibt der in halblustige Slogans eingepackte Waffelbruch, der dem Bürger von überemsigen Parteisoldaten auf dem Heimweg aufgedrängt wird, den letzten Anstoß, diese Partei gerade nicht anzukreuzen.

Aber sei's drum. Wenn ÖVP, SPÖ und Co an ihrer Vergabepraxis festhalten wollen, dann sollten sie ihre Giveaways wenigstens inhaltlich auf das dominierende Wahlkampfmotto abstimmen, welches heuer "Dreck as Dreck can" lautet. Eine Möglichkeit wäre es, die Stimmbürger mit Seifenstücken oder Reibfetzen zu bezirzen, damit sie sich vom schmierigen Gefühl, das das Land überzieht, befreien können.

Die bessere, weil ehrlichere Möglichkeit zwei: sich offensiv zum Schmutz bekennen und die Wähler mit Schmuddelgeschenken erfreuen. Es bieten sich an: feuchte Zigarettenstummel, Eierschalen, besudelte Socken oder ein Schächtelchen Originallurch aus den dreckigsten Ecken der Parteizentrale. Natürlich müssen die Parteisoldaten dabei ungewaschen und mit fester Hoftrauer unter den Fingernägeln auftreten. Denn: Wenn schon Dirty Campaining, dann aber richtig. (Christoph Winder, 8.10.2017)