Caracas – Die bei Recherchen in einem Gefängnis in Venezuela festgenommenen Journalisten sind wieder frei. Ein Gericht habe die Freilassung des Italieners Roberto Di Matteo, des Schweizers Filippo Rossi sowie des Venezolaners Jesus Medina angeordnet, teilten Vertreter von Menschenrechts- und Pressefreiheitsgruppen am Sonntag mit.

Diplomaten aus Italien und der Schweiz gaben an, sie hätten sich in den Fall eingeschaltet, um eine angemessene Behandlung der Männer zu gewährleisten. Das Außenministerium der Schweiz sprach von einer schnellen Lösung. Italiens Außenminister Angelino Alfano sprach von "guten Nachrichten".

Die drei Journalisten waren am Freitag festgenommen worden, nachdem sie sie mit einem Kamerateam die Haftanstalt von Tocoron im Bundesstaat Aragua betreten hatten.

Die Zustände in Venezuelas Gefängnissen werden immer wieder kritisiert. Die Haftanstalten des lateinamerikanischen Landes sind überfüllt, außerdem wird über Mangelernährung geklagt. Die Regierung hat angekündigt, die Probleme in den Gefängnissen lösen zu wollen.

Venezuelas Präsident Nicolas Maduro sieht sich als Opfer einer Negativkampagne in- und ausländischer Medien. Im Mai verweigerten die venezolanischen Behörden einem ORF-Korrespondenten die Einreise nach Venezuela, obwohl er alle Bedingungen für eine Tätigkeit als Sonderkorrespondent erfüllt hatte. Die sozialistische Regierung in Caracas war heuer mehrmals Massenprotesten ausgesetzt. Bei Unruhen wurden seit April fast 130 Menschen getötet. (APA, 9.10.2017)