Bei der Entwicklung des iPhone X ist Apple auf einige technische Hürden gestoßen.

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Er ist offiziell Apples Guru für das Design der Hardware und Software des Konzerns. Jony Ive hat sich in zahlreichen Smartphones, Tablets und auch macOS und iOS verewigt. Am "Tech Fest"-Event des New Yorker hat er nun ein wenig über das neue iPhone X geplaudert und erklärt, dass die Menschen seiner Meinung nach ihre Smartphones zu häufig verwenden.

Das iPhone X bricht mit der bisherigen Designlinie von Apple. Anstelle wuchtiger Ränder setzt man auf eine "schlanke Linie". Statt Fingerabdruckscanner gibt es Gesichtserkennung mit einer 3D-Kamera. Und auch sonst sollen einige technische Zuckerl die Kunden zum Kauf des Handys verleiten, dessen Preis in luftigen Höhen jenseits der 1.000-Euro-Marke angesetzt ist.

Technische Probleme verzögerten Entwicklung

Eigentlich, so Ive, hätte man ein solches Gerät schon früher veröffentlichen wollen. Derzeit muss sich Apple die Kritik gefallen lassen, beim Randlos-Trend hinter Xiaomi, Samsung und Co. nur Nachzügler zu sein.

Der Grund dafür seien technische Hürden gewesen. Man habe schon vorher versucht, ein randloses Handy zu bauen, aber es habe nicht vernünftig funktioniert. Letztlich soll die Entwicklung des iPhone X fünf Jahre gedauert haben.

Mehreren Berichten zufolge war der Prozess bis zuletzt von Problemen geplagt. Apple soll ursprünglich versucht haben, auch einen Touch ID-Fingerabdruckscanner zu verbauen. Dies ist aber nicht rechtzeitig geglückt, ihn unterhalb des Displays zu platzieren und dort zuverlässig arbeiten zu lassen, weswegen das iPhone X ausschließlich Face ID mitbringt. Bestätigt hat Apple diese Leaks freilich nie.

Ive: Wir nutzen unsere Smartphones zu häufig

Auch wenn man sich gute Verkäufe für die eigenen Geräte erhofft, warnt Ive aber auch vor dem Suchtfaktor, den sie ausüben kommen. "Wie bei jeden Werkzeug gibt es wunderbare Anwendungen und Missbrauch", zitiert ihn The Next Web. Auf Nachfrage, was mit "Missbrauch" gemeint sei, ergänzt er, dass man darunter die "konstante Verwendung" verstehen könne.

Tatsächlich gab es in der Vergangenheit Untersuchungen, dass viele Menschen ihr Handy beinahe obsessiv verwenden, was in Folge sogar zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen kann.

Laut einer Studie der McCombs School of Business an der Texas University kann es sich etwa schon massiv auf die eigene Konzentrationsfähigkeit auswirken, wenn das eigene Smartphone unmittelbar in Sichtweite liegt. 9to5Mac hat ein komplettes Transkript der Podiumsdiskussion mit Jony Ive veröffentlicht. (red, 09.10.2017)