München – Der Schriftsteller und Filmemacher Alexander Kluge bekommt den Jean-Paul-Preis des Freistaates Bayern für sein literarisches Gesamtwerk. "Alexander Kluge ist eine Ausnahmepersönlichkeit des zeitgenössischen Geisteslebens und Aufklärer der Gegenwart", sagte Bayerns Kunstminister Ludwig Spaenle (CSU) am Montag in München, wo die Auszeichnung am 11. Dezember verliehen werden soll.

Aufforderung zur "geistigen Selbständigkeit"

Die Jury lobte das vielschichtige Werk des 85-Jährigen. Er sei ein großer Autor und Aufklärer. "Seine Texte geben zu denken und fordern auf zur geistigen Selbstständigkeit", heißt es in der Begründung. Der Adolf-Grimme-Preisträger Kluge gilt als Chronist, der in seinen Geschichten persönliche Erinnerungen mit historischen und aktuellen Ereignissen verwebt. Zu seinen Büchern zählen unter anderem die "Chronik der Gefühle" und "Kongs große Stunde – Chronik des Zusammenhangs". Als Filmemacher zählte er zu den Initiatoren des Oberhausener Manifests und schuf Filme wie "Die Artisten in der Zirkuskuppel: ratlos".

Der Jean-Paul-Preis ist mit 15.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre vergeben. Frühere Preisträger sind unter anderem Friedrich Dürrenmatt, Botho Strauß und Gerhard Polt. Jean Paul war Schriftsteller, der 1763 in Wunsiedel geboren wurde. Er starb 1825. (APA, 9.10.2017)