Washington – Der Las-Vegas-Schütze Stephen Paddock war lange Zeit ein geradezu zwanghafter Spielautomaten-Nutzer und nahm das Beruhigungsmittel Valium gegen Angstzustände. Das berichtete der US-Fernsehsender CNN am Montag unter Berufung auf ein Gerichtsdokument aus dem Jahr 2013. Darin bezeichnete sich Paddock demnach selbst als "größten Videopoker-Spieler der Welt".

Videopoker wird an Spielautomaten beispielsweise in Kasinos gespielt. Paddock war 2011 in einem Hotel ausgerutscht und verklagte das Hotel später. In einem 97-seitigen Dokument für das Verfahren machte er zahlreiche Angaben über sich selbst. Das Dokument, aus dem CNN nun zitierte, wurde an die US-Bundespolizei FBI übergeben.

"Niemand hat so viel und so lange gespielt wie ich", erklärte Paddock demnach. So habe er im Jahr 2006 "14 Stunden am Tag gespielt, 365 Tage im Jahr". Er pokere die ganze Nacht und schlafe tagsüber.

In manchen Nächten habe er insgesamt um eine Million Dollar gespielt. Für ihn sei das nicht viel Geld. Trotz seines Wohlstands habe er seine eigenen Getränke in die Spielautomatensäle der Kasinos mitgenommen – um den Kellnerinnen kein Trinkgeld geben zu müssen.

Paddock ließ sich demnach auch Valium gegen Angstzustände verschreiben. Seinen eigenen Angaben zufolge litt er aber nicht unter psychischen Problemen, hatte keine Suchtprobleme und war nicht vorbestraft.

Der 64-Jährige hatte am 1. Oktober in Las Vegas vom 32. Stock eines Hotels aus auf Konzertbesucher geschossen und dabei 58 Menschen getötet sowie Hunderte weitere verletzt. Der Schütze tötete sich dann selbst. Sein Motiv ist nach wie vor unklar. (APA, 9.10.2017)