Der islamische Religionspädagoge Ednan Aslan weist Kritik an der Studie über islamische Kindergärten in Wien zurück.

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Wien – Islamwissenschafter Ednan Aslan will sich gegen neue Vorwürfe, die im Falter gegen die von ihm im Auftrag von Außen- und Integrationsminister Sebastian Kurz (ÖVP) erstellte Studie über islamische Kindergärten in Wien, geäußert werden, rechtlich zur Wehr setzen. Nachdem die Wiener Stadtzeitung berichtet hatte, nicht unbeträchtliche Teile der Studie seien ausgelagert und von einem türkischstämmigen Unternehmensberater zugeliefert worden, kündigte Aslan am Mittwoch im STANDARD-Gespräch an: "Ich werde rechtliche Schritte wegen Ehrenbeleidigung einleiten."

Den Vorwurf, er habe die Studie gar nicht selbst erforscht und den Subauftrag auch nicht transparent ausgewiesen, weist Aslan mit Nachdruck zurück: "Dieser Mitarbeiter ist ein Absolvent von mir, er hat den Unilehrgang 'Muslime in Europa' für Imame und Seelsorger absolviert und ist natürlich qualifiziert, Interviews und Protokolle für diese Studie zu machen. Er wurde, wie im universitären Bereich auch absolut üblich, über einen Werkvertrag eingebunden und war so Teil des Forschungsteams", betont Aslan. Außerdem stamme "im Abschlussbericht kein einziger Satz von ihm".

Der Falter hatte bereits im Juli über Dokumente berichtet, wonach besagte Studie von Beamten des Außenministeriums umgeschrieben und zugespitzt worden sei. Aslan hat das strikt zurückgewiesen. Er stehe zu allen Inhalten und Formulierungen der Studie. Vom Ministerium seien formale und redaktionelle Anmerkungen gekommen, inhaltliche Änderungen habe nur er selbst vorgenommen. Derzeit wird die Studie im Auftrag der Uni Wien von der Österreichischen Agentur für wissenschaftliche Integrität geprüft, ein Ergebnis soll nach der Wahl vorliegen. (Lisa Nimmervoll, 11.10.2017)