Nairobi – Nach der Annullierung der Präsidentschaftswahl in Kenia hat die Regierung Demonstrationen in den Zentren mehrerer Städte verboten. Bis auf weiteres dürften keine Proteste in den Innenstädten von Nairobi, der Hafenstadt Mombasa und der Oppositionshochburg Kisumu stattfinden, sagte Innenminister Fred Matiang'i am Donnerstag. Das Klima im Land ist angespannt.

Jüngst kam es vermehrt zu Demonstrationen von Unterstützern der Opposition, gegen die die Polizei zum Teil Tränengas einsetzte. Bei einigen Protesten seien Polizisten sowie Zivilisten angegriffen worden und Besitztümer zerstört und geplündert worden, sagte Matiang'i.

Seit der Präsidentschaftswahl am 8. August schlittert das ostafrikanische Land immer weiter in eine politische Krise. Der seit 2013 amtierende Staatschef Uhuru Kenyatta wurde zum Sieger erklärt, allerdings focht sein Herausforderer Raila Odinga die Wahl vor Gericht an. Das Oberste Gericht annullierte diese überraschend und nannte schwerwiegende Fehler der Wahlkommission als Grund. Eine Wiederholung soll am 26. Oktober stattfinden. Doch Odinga zog am Dienstag seine Kandidatur zurück. Noch ist unklar, wie es weitergeht. (APA, 12.10.2017)