Sabitzer traf für Leipzig.

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Bayern: Ende gut, alles gut.

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Guido Burgstaller (Schalke/re) und ...

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Michael Gregoritsch (Augsburg/Mitte) trafen in die Maschen.

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Dortmund – RB Leipzig hat am Samstag im Schlager der 8. Runde der deutschen Fußball-Bundesliga den Tabellenführer entzaubert. Der Red-Bull-Club setzte sich nach einer überzeugenden Leistung bei Borussia Dortmund mit 3:2 (2:1) durch. Den ersten Leipzig-Treffer erzielte ÖFB-Teamspieler Marcel Sabitzer, der erstmals in seiner Karriere auch als Kapitän fungierte. Landsmann Stefan Ilsanker sah Gelb-Rot (56.).

Die Leipziger verbesserten sich durch ihren dritten Ligasieg in Folge auf Rang drei. Der Rückstand auf die führenden Dortmunder beträgt nur noch drei Punkte, jener auf Titelverteidiger Bayern München einen Zähler. Dortmund kassierte die erste Liganiederlage der laufenden Saison – und das ausgerechnet im Prestigeduell gegen den bei den BVB-Fans ungeliebten Vizemeister.

Leipzig-Trainer Ralph Hasenhüttl hatte einen Auftritt mit "offenem Visier" angekündigt – und seine Mannschaft hielt Wort. Die Bullen agierten mit intensivem Pressing und waren vor der Pause die bessere Mannschaft. Den ersten Treffer erzielten aber die Dortmunder: Nach einem schweren Fehler von Ilsanker, der Pierre-Emerick Aubameyang den Ball servierte, schlug dieser zu (4.).

Ilsanker war vergangene Woche wegen eines Zehenbruches vorzeitig vom ÖFB-Team abgereist, Hasenhüttl setzte dennoch auf ihn. Der Defensivmann agierte nicht immer sattelfest, flog dann nach seiner zweiten Gelben Karte binnen weniger Minuten auch noch vom Platz. Zu diesem Zeitpunkt hatte aber auch Dortmund nach Rot für Sokratis (47.) bereits einen Mann verloren.

Sabitzer trug erstmals Leipzigs – in den deutschen Nationalfarben Schwarz-Rot-Gold gehaltene – Kapitänsbinde. Mit dieser am Arm erzielte der Steirer sein erstes Ligator in dieser Saison. Sabitzer war nach Kopfball-Vorlage von Marcel Halstenberg per Kopf erfolgreich (10.). Die Leipziger setzten nach: Bruma tankte sich auf der linken Seite durch, Yussuf Poulsen drückte den Ball im Duell mit Sokratis über die Linie (25.).

Nach Seitenwechsel folgten Ausschlüsse und Elfmeter, die Jean-Kevin Augustin für Leipzig (48.) und Aubameyang nach Videobeweis für Dortmund (64.) verwerteten. In der Nachspielzeit parierte Keeper Peter Gulacsi gegen Aubameyang (92.). Die Leipziger brachten ihren Vorsprung – im Spiel 10-gegen-10 mit deutlich mehr Mühe – über die Zeit. Für Dortmund bedeutete es das Ende einer Serie von 41 Liga-Heimspielen ohne Niederlage seit April 2015.

Das Spiel war von enormen Sicherheitsvorkehrungen begleitet, hatten im Februar doch wütende Dortmund-Fans in Stadionnähe die mitgereisten Leipzig-Anhänger unter anderem mit Steinen und Flaschen angegriffen. Diesmal beließ es das Bündnis "Südtribüne Dortmund" bei einem Protestmarsch "gegen den RB-Konzern und sein Verständnis vom Fußball", wie es hieß. Rund 2.000 Personen hatten sich der Aktion angeschlossen.

Bayern München hat beim Comeback von Jupp Heynckes als Cheftrainer eindrucksvoll auf die Siegerstraße zurückgefunden. Die Münchner fertigten den SC Freiburg mit 5:0 (2:0) ab. ÖFB-Legionär David Alaba war am ersten Treffer beteiligt.

Der 72-jährige Heynckes setzte zu Beginn seiner vierten Amtszeit als Bayern-Trainer auf fünf Kicker, mit denen er 2013 das "Triple" aus Meisterschaft, Cup und Champions League geholt hatte – darunter links in der Defensive auch Alaba. Der Wiener, der für die jüngsten ÖFB-Länderspiele abgesagt hatte, provozierte mit einem scharfen, für Thomas Müller gedachten Querpass prompt das 1:0 – ein Eigentor von Freiburgs Julian Schuster (8.).

Die Bayern kontrollierten das Geschehen – und fuhren nach zuletzt drei Pflichtspielen ohne Sieg ungefährdet einen vollen Erfolg ein. Kingsley Coman stellte mit einem Kopfball-Abpraller auf 2:0 (42.). Thiago mit einem gut platzierten Distanzschuss (63.) und Robert Lewandowski mit seinem neunten Treffer im achten Ligaspiel (76.) legten nach, ehe Joshua Kimmich mit der Ferse den sehenswerten Schlusspunkt setzte (94.). ÖFB-Youngster Marco Friedl stand nicht im Bayern-Kader, Philipp Lienhart spielte bei Freiburg durch.

Der Tabellendritte 1899 Hoffenheim verlor mit einem 2:2 (0:0) gegen Augsburg an Boden. Dazu trug auch der eingewechselte Michael Gregoritsch bei, der nach einem langen Ball mit einem Schuss ins lange Eck auf 1:1 stellte (76.). Der Steirer bejubelte sein zweites Saisontor.

Bei Hoffenheim gab Stefan Posch als Aushilfs-Rechtsverteidiger sein Bundesliga-Debüt. Der 20-jährige Steirer war zuletzt bereits in der Europa League zum Einsatz gekommen. Landsmann Florian Grillitsch wurde eingewechselt (76.). Am Ende jubelten aber die Augsburger mit dem elf Minuten vor seinem Tor auf den Platz gekommenen Gregoritsch sowie Martin Hinteregger und Kevin Danso in der Abwehr über einen Punktgewinn.

Hoffenheim ist nach zuletzt zwei Niederlagen bereits drei Pflichtspiele ohne Sieg. Ein Kopfballtor von Benjamin Hübner (52.) und ein Prachtschuss von Mark Uth ins Kreuzeck (85.) reichten nicht, weil Kevin Vogt den Ball noch ins eigene Tor beförderte (89.). Davor hatten die Hoffenheimer von Trainer-Jungstar Julian Nagelsmann selbst zu viele Chancen ungenutzt gelassen.

In Berlin hatte Hertha mit einer gemeinsamen Aktion gegen Diskriminierung – Mannschaft, Trainerteam und selbst der Geschäftsführer knieten kurz vor Spielbeginn – auf sich aufmerksam gemacht. Die Tore zum 2:0-Sieg erzielte aber Schalke durch einen Elfmeter von Leon Goretzka (54.) und ÖFB-Teamspieler Guido Burgstaller (78.). Der Kärntner traf, nachdem er zuvor auch an der Balleroberung beteiligt gewesen war.

ÖFB-Teamkollege Alessandro Schöpf gab in der Schlussphase nach seinem Ende April erlittenen Kreuzband-Einriss sein Comeback. Der Tiroler wurde ebenso eingewechselt wie Valentino Lazaro bei Hertha BSC.

Die Schalker beendeten eine drei Spiele andauernde Serie ohne Ligasieg und schoben sich vorerst auf Platz fünf. Hannover kassierte mit Martin Harnik eine 1:2-Heimniederlage gegen Eintracht Frankfurt. Mainz 05 rang den Hamburger SV mit 3:2 nieder. (APA, 14.10.2017)