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Der Designer Wolfgang Joop, hier 2015 anlässlich der Präsentation seines Buches "Dresscode"

Foto: dpa-Zentralbild/Britta Pedersen

London/Potsdam – Eine Versteigerung von Designobjekten und Kunstwerken aus der Sammlung des deutschen Modemachers Wolfgang Joop in London hat umgerechnet fast 1,5 Millionen Euro eingebracht. Die Gegenstände stammen aus Joops ehemaliger Villa Wunderkind in Potsdam, wie das Auktionshaus Christie's am Mittwoch mitteilte.

Der 72-Jährige hatte seinen Wohnsitz an den Mäzen Hasso Plattner verkauft. "Ich habe ein außergewöhnliches Leben an außergewöhnlichen Orten geführt", zitierte das Auktionshaus Joop. "Nun kehre ich an den Ort meiner Kindheit, Krongut Bornstedt, zurück." Er brauche Raum für neue Ideen. "Es ist wichtig, Dinge loszulassen – zu viele Erinnerungen verstellen den Blick für die Zukunft."

Auf dem Gut im Potsdamer Stadtteil Bornstedt leben bereits Joops Tochter Florentine mit Mann und Kindern sowie Ex-Frau Karin. Der Modeschöpfer hatte in Interviews berichtet, dass er mit seinem Lebenspartner auf das Familienanwesen ziehen wollte.

Bei der Auktion fanden unter anderem die um 1925 von Emile-Jaques Ruhlmann entworfenen Art-deco-Türen der Villa Wunderkind für 133.000 Euro einen neuen Besitzer. Ein Sesselpaar von Alexandre Noll wurde für 126.000 Euro versteigert. Ein auf drei Füßen ruhender Couchtisch des französischen Designers Jean Prouve erzielte mit 62.000 Euro mehr als das Sechsfache des Schätzpreises.

Sechs weitere Möbel aus der Joop-Sammlung sollen am 20. November in Paris auf einer Themenauktion zum Gestalter Jean Royere (1902-1981) versteigert werden. Darunter sind eine mit getrockneten Blumen unter Glas verzierte Kommode und ein dreifüßiger Beistelltisch. (Apa, 19.10.2017)


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