Milchbauern erhalten wieder mehr Geld für ihr Produkt.

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Wien – Die Milchpreiskrise scheint nun endgültig überwunden. Der Erzeugermilchpreis für Bauern lag im August knapp ein Drittel über dem Vorjahres-Krisenniveau, geht aus dem aktuellen AMA-Marktbericht hervor. Seit dem Preistief im Sommer 2016 hat sich die Lage am Milchmarkt entspannt. Der Butterpreis für Verbraucher schoss in den vergangenen Monaten aber aufgrund des niedrigeren Fettangebots in die Höhe.

Der Erzeugermilchpreis hat sich seit Herbst 2016 deutlich erholt. Für Milch aller Qualitäten exkl. Umsatzsteuer erhielten die Bauern im Jahresschnitt 2016 rund 31 Cent/kg, nach 34 Cent im Jahr 2015 und 40 Cent im Jahr 2014. Am Höhepunkt der Milchpreiskrise im Juli 2016 lag der konventionelle Milchpreis ohne Heumilchzuschlag bei 27 Cent. Mehr als ein Jahr später im August 2017 waren es schon wieder 35 Cent. Kostendeckend arbeiten die Bauern laut Expertenmeinung erst bei einem konventionellen Milchpreis von 35 bis 36 Cent. Für konventionelle Milch mit Heumilchzuschlag lag der Preis im August bei rund 38 Cent/kg, Biomilch ohne Heumilchzuschlag (48 Cent) und Biomilch mit Heumilchzuschlag (53 Cent).

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Im August wurden laut Agrarmarkt Austria rund 257.100 Tonnen Rohmilch von den Bauern an die österreichische Molkereien angeliefert, ein Plus von 4,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Verglichen mit August 2016 wurde 12 Prozent mehr Bio-Milch angeliefert. Für September erwarten die AMA-Experten einen weiteren Milchpreisanstieg. Der geschätzte Auszahlungspreis liegt bei netto 39,10 Cent/kg für Rohmilch im Durchschnitt aller Qualitäten und auf Basis tatsächlicher Inhaltstoffe.

Der Butterpreis im Einzelhandel könnte nach dem Rekordpreishoch in den nächsten Monaten aber wieder sinken. "Die Notierungen für Butterkontrakte sind an den Börsen in Deutschland in den letzten Tagen deutlich zurückgegangen", heißt es im AMA-Marktbericht. Als Grund für die stark gefallenen Butterpreise führen Marktbeteiligte die höheren Anlieferungsmengen an Rohmilch an. Ebenso hätten die Molkereien die Käseproduktion zurückgefahren, damit mehr Milchfett am Markt zur Verfügung stehe. Auch die monatliche Notierungen an der Börse in Neuseeland (Fonterra) würden bei den Kontrakten ab Jänner 2018 einen deutlichen Rückgang aufweisen. (APA, 19.10.2017)