Die Drogeriemarktkette DM setzt auf Eigenmarken, die ein Viertel des Gesamtumsatzes ausmachen.

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Wien – Die Drogeriekette DM steigerte ihren Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr trotz des Filialumbaus um sechs Prozent auf 904 Millionen Euro. Auch der Streit mit dem Biomarkenhersteller Alnatura dürfte das Geschäft nicht getrübt haben: Der Schritt sei "eine der besten Entscheidungen der letzten Jahre" gewesen, sagte Marketing-Geschäftsführer Harald Bauer am Donnerstag bei einer Pressekonferenz.

Der Drogeriemarkt setzt nun vermehrt auf eigene Bioprodukte sowie auf regionale Anbieter. Der Eigenmarkenanteil macht mengenmäßig 43 Prozent aus und verantwortet einen Viertel des Umsatzes.

37 Millionen Euro in Filialen investiert

Insgesamt hat der Konzern im vergangenen Geschäftsjahr 37 Millionen Euro in das österreichische Filialnetz investiert. Eine Filiale wurde neu eröffnet, 40 wurden ausgebaut oder vergrößert. Dabei landeten 1900 neue Produkte in den Regalen des Drogeriemarkts.

Auch die Anzahl der Mitarbeiter wurde um 170 Personen auf mehr als 6.700 aufgestockt. Für diese würden Youtube-Stars, die in Tutorials Produkte vorstellen, zur Konkurrenz werden. Trends wie diese seien deshalb mittlerweile Teil des Weiterbildungsprogramms, an dem jährlich über 6.000 Angestellte teilnehmen. "Unsere Mitarbeiter dürfen keinen Know-how-Rückstand haben", sagte Bauer.

Mitarbeiter bekommen Smartphones

Um die Weiterbildung effizienter zu gestalten und Kunden in den Filialen besser informieren zu können, werden in den nächsten Wochen rund 5.500 DM-Mitarbeiter mit Smartphones ausgestattet, sagte ein Konzernsprecher zum STANDARD. Die Mobiltelefone verfügen über keine SIM-Karten und sollen lediglich der besseren Information und Schulungszwecken dienen, so der Sprecher.

Auch Kunden will DM besser informieren – vor allem, was den Lebensmittelbereich angeht. Der Drogeriemarkt habe deshalb das Etikettiersystem im vergangenen Jahr umgestellt. Kunden könnten nun anhand des Preisschildes erkennen, ob Produkte bio, vegan oder glutenfrei sind, so Bauer. Künftig sollen auch Käufer via Smartphone zusätzliche Details über Produkte erhalten.

Das Unternehmen plant nach wie vor, rezeptfreie Medikamente anzubieten. DM versucht seit Jahren, das Monopol zu kippen. Der Fall liege derzeit jedoch noch beim Verfassungsgerichtshof, eine Entscheidung wird in den nächsten Monaten erwartet. (lauf, 19.10.2017)