Nach 30 Minuten und zwei Treffern von Mario Gavranović war die Partie praktisch gelaufen.

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Spielerisch war das eindeutig zu wenig aufseiten der Veilchen.

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Wien – Fußballer, kommst du nach Europa, suche das Frühjahr zu erleben! Was als allgemeiner Anspruch Gültigkeit hat, dem kann sich auch die Wiener Austria nicht entziehen. Ein Erfolg gegen den HNK Rijeka wäre für die Violetten diesbezüglich durchaus kommod gewesen, nach zwei gespielten Partien wartete in Gruppe D der Europa League ein solitärer Punkt dringlich auf Zuwachs. Nicht erleichtert wurde die Aufgabe, erstmals ein Heimspiel gegen einen kroatischen Gegner zu gewinnen, durch zahlreiche Ausfälle. Zuletzt ließ Christoph Martschinko die Reihen der Blessierten im Lager der Gastgeber weiter anschwellen.

Beide Mannschaften legten zu Beginn der Partie eine Selbstfindungsphase auf den Rasen. Die Austria versuchte, Ballbesitz in Sicherheit zu verwandeln, Rijeka setzte Kompaktheit dagegen. Tatsächlich gewannen die Wiener nach nervösem Anfang etwas an Statur, in Führung ging jedoch mit dem ersten Torschuss des Matches Rijeka: Eine Kombination über drei Stationen verfolgten die Austria-Verteidiger als interessierte Zuschauer, letztlich ließ Mario Gavranović Keeper Patrick Penz mit einer Direktabnahme keine Chance (21.).

Da Christoph Monschein wenig später aus kurzer Distanz nicht ins Tor, sondern bloß dessen Hüter Simon Sluga traf (24.), hieß es flugs 0:2. Maxwell Acosty ließ auf der rechten Seite Thomas Salamon schlecht aussehen, verwandelte den Außenverteidiger quasi in ein Drahdiwaberl. Gavranović war erneut entschlossen zur Stelle, sein Flachschuss passte (31.).

Auch nach Seitenwechsel verdiente sich Rijeka weiterhin die besseren Noten in den relevanten Fächern Spielanlage, Zweikampfführung, Technik und Cleverness. Der eingewechselte Ismael Tajouri packte schließlich die Brechstange aus, seinen Weitschuss lenkte Sluga an die Stange ab (72.). Die Kroaten waren zu diesem Zeitpunkt längst in den Verwaltungsmodus gewechselt, warteten auf den einen Konter, der die endgültige Entscheidung hätte bringen können. Alles schien gegessen, als Kevin Friesenbichler in der 90. Minute zum Anschluss einköpfelte. Und auch der Konter kam noch: Zoran Kvržić war ebenfalls per Kopf zur Stelle, fixierte den Endstand (90.+3). Bereits am 2. November sieht man sich wieder, dann gastiert die Austria in Rijeka.

Im Parallelspiel musste sich der AC Milan daheim gegen AEK Athen mit einem 0:0 begnügen und führt nun mit sieben Punkten vor Athen (5), Rijeka (3) und der Austria. (Michael Robausch, 19.10.2017)

Europa League, Gruppe D, 3. Spieltag, Donnerstag

Austria Wien – HNK Rijeka 1:3 (0:2)
Ernst-Happel-Stadion, 20.700 Zuschauer, SR Sandro Schärer (SUI)

Torfolge:
0:1 (21.) Gavranovic
0:2 (31.) Gavranovic
1:2 (90.) Friesenbichler
1:3 (92.) Kvrzic

Austria: Pentz – Klein, Kadiri, Westermann, Salamon – Serbest (77. Prokop) – Monschein, De Paula (59. Tajouri), Holzhauser, Pires – Friesenbichler

Rijeka: Sluga – Vesovic, Zuparic, Elez (70. Puncec), Zuta – Males, Bradaric – Acosty (79. Kvrzic), Misic (77. Pavicic), Gorgon – Gavranovic

Gelbe Karten: Monschein, Salamon, Klein bzw. Gavranovic, Elez, Sluga