Hall in Tirol – Die Bundesländer wollen einen erhöhten Tagsatz für die Betreuung von geflüchteten Frauen und Mädchen, die Opfer von geschlechtsspezifischer Gewalt und Diskriminierung geworden sind. Zudem fordere man die Einführung von Resettlement- und Relocationprogrammen unter besonderer Berücksichtigung von Frauen und Mädchen, hieß es am Freitag nach der Landes-Flüchtlingsreferentenkonferenz in Hall in Tirol.

Auch ein Gewaltschutzkonzept in Grundversorgungseinrichtungen müsse entwickelt werden. "Neben der Flucht vor Unterdrückung, politischer sowie religiöser Verfolgung müssen Frauen auch aufgrund von systematischer Vergewaltigung als Kriegsstrategie, Bedrohung durch Genitalverstümmelung, Zwangsverheiratung oder Witwenverbrennung und anderer frauenspezifischer Fluchtgründe ihre Heimat verlassen", erklärte die zuständige Tiroler Landesrätin Christine Baur (Grüne).

Sowohl auf ihren Fluchtwegen als auch in den Aufnahmeländern seien flüchtende und oft traumatisierte Frauen wiederum besonderen Gefahren wie sexueller Gewalt, Ausbeutung, Zwangsprostitution, Zwangsarbeit und geschlechtsspezifischer Diskriminierung ausgesetzt. (APA, 20.10.2017)