London – Nach dem Ende einer mehrstündigen Geiselnahme in einer Bowlinghalle in Großbritannien herrscht weiter Unklarheit über die Hintergründe der Tat. Ein Bewaffneter hatte rund vier Stunden lang zwei Angestellte des Bowling-Centers in der mittelenglischen Stadt Nuneaton als Geiseln gehalten, ehe die Polizei am Abend das Gebäude stürmte.

Der Geiselnehmer wurde festgenommen, über das Tatmotiv lagen bis Montagmorgen keine Erkenntnisse vor.

Geschäftsführer: Beziehungstat

Der Geschäftsführer der Bowlinghalle, das in dem Freizeitkomplex Bermuda Park integriert ist, ging von einer Beziehungstat aus. Er habe erfahren, dass der Mann in einer Beziehung zu einem oder einer Angestellten der Bowling-Anlage gestanden sei, berichteten die britischen Medien am Montagmorgen.

Zu der Anlage gehören außer dem Bowling-Center auch ein Kino, Restaurants, ein Fitnesszentrum und ein Hotel. Viele Familien hatten mit ihren Kindern in dem Komplex bis zum Ende der Polizeiaktion hinter verschlossenen Türen ausgeharrt.

Ein Augenzeuge berichtete, der Mann habe beim Betreten der Bowlinghalle seine Schrotflinte über dem Kopf geschwenkt und geschrien: "Game over, Game over" (Das Spiel ist vorbei). Dutzende von Besuchern seien daraufhin schreiend und in Panik weggerannt.

Terroranschlag ausgeschlossen

Die Polizei war gegen 15.30 Uhr MESZ zum Tatort gerufen worden. Sie hatte zunächst nur allgemein von einem "Vorfall" berichtet und eindringlich davor gewarnt, sich dem Freizeitkomplex zu nähern. Einen Terroranschlag hatte die Polizei schon frühzeitig ausgeschlossen. Gegen 20.00 Uhr wurde das Ende des nervenaufreibenden Einsatzes bekannt.

Dutzende von Polizisten waren im Einsatz, Hubschrauber kreisten über dem Freizeitkomplex in der Grafschaft Warwickshire. (APA, 23.10.2017)