Finian Paul Greenall liebt Veränderung. Der Gitarrist, Sänger, DJ und Produzent ist besser bekannt als Fink. In den letzten Jahren assoziiert man aber nicht allein Greenall mit diesem Namen, sondern auch sein Trio.

Begonnen hat alles in frühen Jahren, als Greenall wieder auf der akustischen Gitarre spielte. Seine ersten musikalischen Meriten verdiente sich der Engländer in einem anderen Genre. 1993, noch als Student, betrieb er mit EVA eine Dancefloorcombo, die mit seinen Auftritten als DJ das Sprungbrett für weitere Plattenproduktionen war.

So wurde er zwei Jahre danach vom auf Elektronik, Breakbeat, Trip- und Hip-Hop spezialisierten Londoner Label Ninja Tune engagiert. 1997 erschien Finks Debütsingle Fink Funk, später das Album Fresh Produce, auch produzierte er elektronische Künstler aus dem Ninja-Tune-Umfeld.

Mit der Zeit wurde der Mann mit der bluesigen Stimme der Elektroszene etwas überdrüssig und besann sich auf seine jungen Tage. Er griff zur Akustikklampfe, lebte aber noch länger in beiden Welten, zwischen Tanzboden und Lagerfeuer. Seine Platten erscheinen noch immer auf Ninja Tune, er lebt aber nun in Berlin-Kreuzberg.

Dass er dabei wohl auch die angesagten Tanzclubs besucht, beweist sein Song Berlin Sunrise, der vom mühevollen Heimweg bei zu hellem Tageslicht nach durchtanzter Nacht handelt. Inzwischen ist der Wahlberliner zum Singer-Songwriter gereift, der sich zwar von einem klassischen Orchester begleiten lässt, sonst aber für intime Folk- und Bluesmusik sowie sanften Pop verantwortlich ist.

Aber wie gesagt: Es gibt immer wieder Rudimente von Dancefloor-Tauglichkeit oder einen Dub-Track wie White Flag. Jetzt stellt er sein aktuelles Album Resurgam (2017) live vor. Begleitet wird er von Bassist Guy Whittaker, dem Sohn des Schlagerbarden Roger Whittaker, und Schlagzeuger Tim Thornton. (dog, 23.10.2017)