Straßburg – Der Präsident des Europaparlaments, Antonio Tajani, hat eine internationale Untersuchung des Mordes an der maltesischen Enthüllungsjournalistin Daphne Caruana Galizia gefordert, "Ich denke, daran sollte Europol beteiligt werden", sagte er am Dienstag während einer kurzen Zeremonie im Straßburger Plenarsaal, an der die drei Söhne und der Ehemann der Journalistin teilnahmen.

Die am 16. Oktober bei einem Bombenanschlag getötete Caruana Galizia habe "bei der Verteidigung unserer Werte an vorderster Front" gekämpft, betonte Tajani. Zugleich kündigte er an, dass der Pressesaal im Straßburger Parlamentsgebäude künftig den Namen der Ermordeten tragen soll.

Die Europaabgeordneten gedachten der 53-Jährigen mit einer Schweigeminute. Am Abend wollten sie in einer Dringlichkeitsdebatte über die Lage der Medien und die Pressefreiheit in Malta diskutieren.

Caruana Galizia hatte mehrere Korruptionsaffären in Malta aufgedeckt. Sie recherchierte auch über Vorwürfe in den "Panama Papers", die sich unter anderem gegen den sozialdemokratischen maltesischen Regierungschef Joseph Muscat und dessen Frau richteten. Im Februar hatte sie im Europaparlament dem Sonderausschuss zu den "Panama-Papers" über ihre Recherchen berichtet. (APA, 24.10.2017)