Was lange währt, wird endlich gut. Christian Umscheid, Uhrmacher aus Leidenschaft (und das ist nicht nur so hingeschrieben), gründete 2011 seine Manufaktur Montre Exacte mit Sitz in Poysdorf mit dem Ziel, Zeitmesser zu bauen, die den Schweizer Produkten aus der Haute Horlogerie um nichts nachstehen. Eigene Kaliber inklusive.
Seitdem ist viel Wasser die Donau hinuntergeflossen, wurde so mancher Tropfen Schweiß und vermutlich die eine oder andere Träne vergossen. Nun ist es endlich soweit, das Baby wurde zur Welt gebracht und hört auf den Namen Montre Exacte Nr. 1 oder etwas poetischer "weinVierteluhr". Sie ist das erste Sondermodell der "Viertelserie".
In ihr findet man die Farbgebung, Relief und Materialgebung des Weinviertels. Ein lehmbraunes Zifferblatt mit dem Relief des Stadltors, stahlblaue Zeiger mit rapsgelber Spitze und ein Uhrband aus Gradlstoff. Derselbe Gradlstoff aus dem schon zwei Jahrhunderte lang die Fiata (Arbeitsschürzen) der Winzer gefertigt wurden.
Das Besondere ist aber das eigene Manufakturwerk, in welchem eine Weltneuheit, die Umscheid "Reglage Mysterieuse" nennt, verbaut ist. Es ist die erste Unruh ohne Reguliersystem. Eine Komplikation, die es ermöglicht, die eingestellte Gangpräzision für die gesamte Lebensdauer der Uhr zu erhalten. Um diese Technik optisch emotional zu verpacken, findet sich die Form von vier Herzen in der Unruh.
Ein witziges, nichtsdestotrotz kompliziertes Feature findet sich bei 3 Uhr: der Viertelmechanismus. Der kleine Zeiger innerhalb des Hilfszifferblatts hüpft immer um ein Viertel weiter, wenn der zentrale Sekundenzeiger, der aus der Mitte kommt, 15 Sekunden durchlaufen hat. Dafür wurde ein eigenes Uhrwerk mit einem "Vierteljumper" als zentraler Schaltstelle entwickelt. Fein finissiert, kann man es durch den Saphirglasboden des Gehäuses (Durchmesser 43 Millimeter) bei der Arbeit betrachten. Für 8.360 Euro ist sie zu haben. (max, 18.12.2017)