Brüssel – Die Untersuchungskommission des belgischen Parlaments zu den Anschlägen in Brüssel vom März 2016 mit 32 Toten hat ihre Arbeit am Donnerstag offiziell abgeschlossen.

In einer der Nachrichtenagentur AFP vorliegenden Zusammenfassung des tausend Seiten umfassenden Abschlussberichts wird unter anderem empfohlen, verstärkt Mitarbeiter des belgischen Geheimdiensts oder der Polizei auf die Spur von Dschihadisten in Ländern wie etwa der Türkei zu setzen. Anders als von der französischen Untersuchungskommission festgestellt, habe die belgische Seite bei der Festnahme des Paris-Attentäters Salah Abdeslam an der Grenze nahe dem nordfranzösischen Cambrai "korrekt" gehandelt, heißt es in dem Bericht.

Abdeslam, der einzige überlebende Attentäter der Pariser Anschläge vom 13. November 2015 mit 130 Toten, war nach monatelanger Fahndung am 18. März 2016 in Brüssel festgenommen und später an die französische Justiz überstellt worden. Seine Festnahme erfolgte vier Tage vor den Selbstmordanschlägen in der belgischen Hauptstadt.

Saudische Moschee soll Konzession verlieren

Am 14. November 2015 hatten französische Gendarmen Abdeslam auf der Autobahn kontrolliert, der später die Grenze nach Belgien überquerte. Frankreich und Belgien beschuldigten sich später gegenseitig, beim Austausch von Informationen über "Gefährder" versagt zu haben.

Die Kommission empfiehlt ferner, Saudi-Arabien die Konzession für die Große Moschee in Brüssel zu entziehen. Außerdem sollen in Belgien tätige Imame wenigstens eine der drei Amtssprachen Französisch, Flämisch und Deutsch lernen. Für den Bericht wurden die Aussagen von 200 Zeugen berücksichtigt. (APA, 27.10.2017)