Microsofts "Courier"-Konzept aus 2009.

Screenshot: Youtube

An interessanten Konzepten und Patenten mangelte es bei Microsoft selten. Vor mittlerweile acht Jahren stöberten Techblogger ein internes Video auf, das ein Gerät namens "Courier" vorstellte. Es zeigte eine Art kleines, faltbares Tablet mit zwei Displays in der Art eines Touchscreen-basierten Notizblocks.

Nun könnte die Vision tatsächlich bald zu einem realen Produkt werden, schreibt Windows Central. Bereits nächstes Jahr sei eine Vorstellung.

"Andromeda" mit Windows 10 Core OS

Den Fokus für das Falt-Tablet, das den Codenamen "Andromeda" tragen soll, legt man demnach auf die Verwendung eines Stiftes und entsprechende Software-Funktionen. Bei der Implementation sollen "CShell", eine für mobile Endgeräte optimierte Windows-10-Oberfläche, und Windows 10 Core OS Kernbestandteile sein.

Prototypen lassen sich aufschlagen wie ein Notizblock und öffnen dabei teilweise automatisch eine eigene App mit Stift-Support, die virtuelle Seiten für Text und Zeichnungen anbietet und Inhalte via OneNote über die Cloud synchronisiert. Ebenfalls mit dabei sind andere Windows-10-Standard-Apps, wie die Fotogalerie oder der Edge-Browser.

Neowin

Mit diesem Projekt könnte Microsoft seine Ankündigung, nach dem Scheitern am Smartphone-Markt nach neuen Gerätekategorien zu suchen, wahr machen. Als Indiz lässt sich auch die Tatsache werten, dass Microsoft auch in jüngerer Vergangenheit Patente für tablet-artige Geräte mit zwei Bildschirmen angemeldet hat.

Auch über eine Telefoniefunktion soll das Gerät verfügen. Das gibt Grund zur Annahme, dass Microsoft hardwareseitig auf mobile Hardware von Qualcomm anstelle von konventionellen x86-Prozessoren setzt. Erste Laptops, die mit dem in Handy-Flaggschiffen steckenden Snapdragon 835 laufen, sollen zu Jahresende auf den Markt kommen. Klassische Windows-Programme sollen über eine Emulationsebene darauf ebenfalls lauffähig sein.

Offene Fragen

Jedoch gibt es noch einige offene Fragen zu dem Gerät, das wohl Teil der Surface-Reihe werden könnte. So ist unklar, ob es sich wirklich um zwei getrennte Displays oder einen durchgängigen, faltbaren Bildschirm handelt. Sollte es wirklich erscheinen – auch das ist nicht gesichert – wäre auch eine Verschiebung auf 2019 denkbar. 2018 gilt aktuell als optimistische Annahme.

Ein anderer Hersteller hat sich bereits mit einem Dualscreen-Konzept auf den Markt gewagt. Mit dem Axon M bringt ZTE ein klappbares Android-Smartphone auf den Markt, das 5,2-Zoll-Touchbildschirme mitbringt. (red, 27.10.2017)