Franco Foda (51) ist, unterbrochen von einem kurzen Abstecher nach Kaiserslautern, seit 2001 in verschiedenen Trainerämtern bei Sturm Graz engagiert und führte die Steirer 2011 zur Meisterschaft. Als Aktiver gewann der Verteidiger mit Sturm zwei Titel.

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Die Verbandsspitze berät in Wien.

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Wien – Die Suche nach dem neuen österreichischen Fußballteamchef geht am Montagabend zu Ende. Um etwa 18.30 Uhr wird ÖFB-Präsident Leo Windtner im Hotel Hilton Vienna Danube bekanntgeben, wer die Nachfolge Marcel Kollers antritt.

Als Favorit gilt Sturm-Trainer Franco Foda, weitere Kandidaten sind Austria-Coach Thorsten Fink und der ehemalige USA-Teamchefassistent Andreas Herzog. Zuletzt wurde auch der ehemalige Schalke-Trainer Markus Weinzierl ins Spiel gebracht.

Die Präsentation erfolgt dann bei einer Pressekonferenz, zwei Tage später nominiert der Neue bereits seinen Kader für das Testspiel am 14. November im Happel-Stadion gegen Uruguay. Ab 6. November steht ein knapp einwöchiges Trainingslager des Teams in Marbella auf dem Programm. Sollte Foda das Rennen machen, wäre er der erste Deutsche in dieser Position.

Personeller Kahlschlag

Mit der Bestellung des neuen Nationaltrainers hofft der ÖFB jedenfalls, nach den turbulenten vergangenen Wochen wieder einigermaßen zur Ruhe zu kommen. Auf einer Präsidiumssitzung am 15. September in Gmunden war, nach dem Verspielen der letzten realistischen Chance auf eine WM-Teilnahme, die Nichtverlängerung mit Koller beschlossen worden.

Windtner hätte sich damals eine weitere Zusammenarbeit mit Koller gerne offengehalten, wurde aber überstimmt – genauso wie wenig später bei der Trennung von Sportdirektor Willi Ruttensteiner, als dessen Nachfolger Peter Schöttel präsentiert wurde. Unglückliche öffentliche Wortmeldungen von Präsidiumsmitgliedern zeichneten in der Öffentlichkeit ein unvorteilhaftes Bild des Verbandes und lösten verärgerte Reaktionen von Teamspielern wie Julian Baumgartlinger, Marc Janko und Marko Arnautovic aus.

Schöttels erste Aufgabe war die Kandidatensuche. Am 13 Oktober legte er einer Arbeitsgruppe aus Windtner, Bundesliga-Vizepräsident Markus Kraetschmer, ÖFB-Generalsekretär Thomas Holler und ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold eine Kandidatenliste vor. Kraetschmer schied jüngst wegen seiner Funktion als Austria-Vorstand und des Kandidatenstatus' von Fink aus dem Gremium aus und wurde durch Ligapräsident Hans Rinner ersetzt.

Die Entscheider

Das Vorschlagsrecht liegt bei Windtner, der allerdings den Sanktus des Präsidiums benötigt. Stimmberechtigt sind neben dem ÖFB-Chef die drei Ligavertreter Rinner, Kraetschmer und Erwin Fuchs sowie die Landespräsidenten Herbert Hübel (Salzburg), Josef Geisler (Tirol), Robert Sedlacek (Wien), Wolfgang Bartosch (Steiermark), Johann Gartner (Niederösterreich), Gerhard Götschhofer (Oberösterreich), Gerhard Milletich (Burgenland), Horst Lumper (Vorarlberg) und Klaus Mitterdorfer (Kärnten). (APA, red, 30.10.2017)