Genf – Wenn alle Länder wie bisher weitermachen, werden die Ziele des Pariser Klimaabkommens mit großem Abstand verfehlt. Selbst bei Einhaltung aller bereits vorgelegten Klimaschutzziele wird sich die Erdtemperatur laut UN-Umweltprogramm (UNEP) um mindestens drei Grad erhöhen im Vergleich zur Zeit vor der Industrialisierung.

Wollte man das Zwei-Grad-Celsius-Ziel einhalten, müssten bis zum Jahr 2030 um ein Drittel weniger klimaschädliche Treibhausgase ausgestoßen werden, als in den vorliegenden Klimaschutzplänen der einzelnen Staaten angedacht. Das geht aus dem am Dienstag in Genf vorgestellten "Emissions Gap Report" hervor.

Bereits jetzt um 1,2 Grad Celsius wärmer

In Paris hatten die Staaten vereinbart, die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen, auf jeden Fall aber auf deutlich unter 2 Grad. "Es besteht dringend Bedarf, die kurzfristigen Maßnahmen zu beschleunigen und die langfristigen Ziele ehrgeiziger zu gestalten", heißt im achten UNEP-Report. Das Ziel von unter zwei Grad durchschnittlicher Erwärmung im Vergleich zum vorindustriellen Niveau gilt als äußerste Grenze, um katastrophale Klimafolgen abzuwenden. Nach Angaben der UN-Wetterorganisation (WMO) ist es bereits jetzt 1,2 Grad Celsius wärmer. (APA, red, 31.10.2017)