Wien – Die neuen Werbespots für XXX Lutz von Demner, Merlicek & Bergmann sorgen weiter für Aufregung. Bis Donnerstag sind mehr als 20 Beschwerden beim österreichischen Werberat eingelangt. Zur Kritik als "blasphemisch", weil die Werbung religiöse Gefühle verletze, kommt jetzt eine weitere: Der Pensionistenverband ortet eine "offene Drohung gegenüber alten Menschen".

In dem Spot "Das sind die 10 Gebote des XXX Lutz" sagt Darsteller Max Putz zu Oma Putz: "Spar dir den Kommentar, sonst kommst du ins Heim." Das habe zu zahlreichen erbosten Reaktionen von Pensionisten geführt, sagt Andreas Wohlmuth, Generalsekretär des Pensionistenverbands, zum STANDARD: "Es gab viele Anrufe und E-Mails." Der Pensionistenverband hat bereits Beschwerde beim Werberat eingelegt.

XXXLutz Österreich

In einer Aussendung wird die Beschwerde so begründet: "Eine skandalöse Entgleisung, eine offene Drohung gegenüber alten Menschen, eine Aussage, wie man sie längst überwunden geglaubt hat." Wohlmuth: "Wehret den Anfängen! Ältere verächtlich zu machen, zu drohen, sie ins Heim abzuschieben, ist definitiv nicht lustig. Das ist kein Kavaliersdelikt, das ist ein ungeheuerliches Fehlverhalten. Wir erwarten den sofortigen Stopp des Werbespots und eine Entschuldigung der Geschäftsführung gegenüber älteren Menschen."

Die neue Kritik möchte Demner, Merlicek & Bergmann vorerst nicht kommentieren. In Bezug auf die Verletzung religiöser Gefühle verwies die Werbeagentur darauf, dass die Spots einen "klar satirischen Ton" hätten.

Die Entscheidung des Werberats soll laut dessen Angaben am 9. November veröffentlicht werden. Er entscheidet, ob er zum Stopp der Kampagne aufruft, das Unternehmen auffordert, künftig sensibler vorzugehen, oder keinen Grund zum Einschreiten sieht. (omark, red, 2.11.2017)