Paris/Toulouse – Fünfeinhalb Jahre nach der islamistischen Terrorserie von Toulouse hat ein Gericht den angeklagten Abdelkader Merah zu einer Haftstrafe von 20 Jahren verurteilt. Er sei an einer terroristischen Vereinigung beteiligt gewesen, urteilte das Schwurgericht am Donnerstag in Paris.

In dem Prozess hatte die Anklage dem 35-Jährigen vorgeworfen, seinem Bruder Mohamed bei der Vorbereitung der Anschläge geholfen zu haben, bei denen sieben Menschen starben. Das Gericht machte sich aber den Vorwurf der Beihilfe zu sieben Morden nicht zu eigen und blieb mit dem Strafmaß unter der von der Staatsanwaltschaft geforderten lebenslänglichen Freiheitsstrafe. Ein weiterer Angeklagter erhielt eine Haftstrafe von 14 Jahren, weil er an einer terroristischen Vereinigung beteiligt war.

Unschuld beteuert

Abdelkader Merah hatte vor Gericht seine Unschuld beteuert. Es war der erste große Prozess zu einem der schweren Terroranschläge, die Frankreich in den vergangenen Jahren erschütterten. (APA, 2.11.2017)