Wiener Neustadt – Die SV Ried hat in der Fußball-Erste-Liga den Sprung an die Tabellenspitze geschafft. Der Bundesliga-Absteiger setzte sich am Freitagabend zum Abschluss der 17. Runde bei der WSG Wattens knapp 2:1 durch und zog damit aufgrund des besseren Torverhältnisses am punktegleichen SC Wiener Neustadt vorbei. Die Niederösterreicher unterlagen zuvor zu Hause dem FC Wacker Innsbruck knapp mit 0:1.

Zuvor hatte der SC Wiener Neustadt hat Federn gelassen. Die Niederösterreicher unterlagen im Schlager der 17. Runde zu Hause dem FC Wacker Innsbruck 0:1. Die Tiroler konnten den Rückstand auf Rang eins auf vier Punkte verringern, sind aber nach wie vor nur Fünfter, da auch der TSV Hartberg und der nicht aufstiegsberechtigte FC Liefering siegten.

Die Hartberger schoben sich mit einem 2:0-Erfolg beim Kapfenberger SV, dem vierten Pflichtspielsieg in Folge, vorerst an der SV Ried vorbei, auf Rang zwei. Die Innviertler waren im Abendspiel noch bei der WSG Wattens im Einsatz und konnten dabei mit drei Punkten die Tabellenspitze erklimmen. Liefering stoppte den Erfolgslauf des SC Austria Lustenau, gewann in Vorarlberg deutlich 4:2. Keinen Sieger und kein Tor gab es im Kellerduell des Letzten FAC mit dem Vorletzten FC Blau-Weiß Linz.

Ried geht früh in Führung

Die Rieder legten im Gernot-Langes-Stadion schon vor der Pause die Weichen für den Sieg, demonstrierten bei zwei ähnlichen Treffern ihre Stärke im Umschaltspiel. Nach Idealzuspiel von Marko Stankovic brachte Ilkay Durmus (20.) die Innviertler voran. 18 Minuten später lief mit Seifedin Chabbi wieder ein Rieder alleine auf das Tor von Ferdinand Oswald zu, und auch der Trainersohn ließ dem Wattens-Goalie keine Chance. Dem Stürmer fehlt nach seinem 13. Saisontor nur noch ein Treffer auf den Liga-Führenden Hamdi Salihi (Wiener Neustadt).

Da mit Lukas Katnik (51.) ein "Joker" der Hausherren gleich nach Wiederbeginn traf, wurde es noch einmal so richtig spannend. Die Oberösterreicher hatten ihre Mühe, etwa bei Katnik-Chancen (72., 84.), brachten den Auswärtssieg aber über die Zeit. Damit kehrten sie nach einem 1:1 in Innsbruck und dem 2:3 zuletzt gegen Hartberg auf die Siegerstraße zurück. Das wenig überraschend, wurde Wattens doch zum sechsten Mal in Folge besiegt. Am 25. August hatte es in der Keine-Sorgen-Arena ein deutliches 4:0 gegeben.

Die Tiroler verpassten einen Befreiungsschlag im Abstiegskampf, nach der vierten Niederlage en suite schrumpfte der Vorsprung des Achten auf Schlusslicht FAC auf zwei Zähler. Drei Runden sind im Herbst noch zu spielen, nach der Länderspielpause gastiert Wattens am 17. November in Linz.

Zäher Beginn

Wiener Neustadt und Innsbruck gingen vor der Pause überhaupt kein Risiko ein, bei einem gegenseitigen Abtasten fehlten Torchancen völlig. Das änderte sich nach dem Seitenwechsel zumindest etwas, große Highlights blieben aber Mangelware. Der einzige Treffer des Spiels resultierte aus einem Elfmeter. Den verwandelte Florian Jamnig (76.) souverän, nachdem Christoph Kobald Innsbrucks Florian Rieder laut Schiedsrichter Oliver Drachta regelwidrig zu Fall gebracht hatte.

Das reichte am Ende für den ersten Erfolg nach drei sieglosen Pflichtspielen. Wiener Neustadt kassierte nach zwei Siegen hintereinander wieder einmal eine Niederlage und bleibt ein gern gesehener Gegner der Tiroler. Die Mannschaft von Trainer Karl Daxbacher hat von den jüngsten sechs direkten Duellen keines verloren.

Hartberg-Sieg gegen KSV

Die Hartberger setzten ihren Erfolgslauf auch im Steiermark-Derby in Kapfenberg fort, gewannen in der Liga zum dritten Mal en suite. Wenig überraschend waren Standardsituationen mitentscheidend. Beim 1:0 in Folge eines kurz abgespielten Tadic-Freistoßes war auch großes Glück dabei. KSV-Goalie Paul Gartler wehrte den Ball auf den Kopf von Roko Mislov ab, von dort sprang dieser ins Netz (35.). Das 2:0 ging ausgerechnet auf die Kappe des Ex-Kapfenbergers Manfred Gollner, der nach einer Tadic-Ecke unbedrängt einköpfeln konnte (58.).

Die Partie war damit endgültig gelaufen, nachdem fünf Minuten zuvor KSV-Kapitän David Sencar wegen einer Tätlichkeit von Schiedsrichter Andreas Heiß zurecht die Rote Karte gesehen hatte. Hartberg ist nun vier Partien gegen den KSV unbesiegt, dreimal gab es dabei auch kein Gegentor. Die Standardstärke des Aufsteigers ist beeindruckend, er hat nun 17 seiner 28 Saisontore nach ruhenden Bällen erzielt.

Liefering dreht das Spiel

Die Lieferinger hatten in Lustenau Startschwierigkeiten. Nach einer schlechten Coronel-Abwehr staubte der Brasilianer Willian (6.) zum schnellen 1:0 ab. Die "Jungbullen" kamen aber mit Fortdauer besser ins Spiel und setzten sich völlig zurecht durch. Patson Daka (34.) mit einem tollen Heber nach einem Konter, Dominik Szoboszlai (68., 80.) mit zwei platzierten Schüssen und Enock Mwepu (77.) nach mustergültiger Meister-Vorarbeit sorgten für klare Verhältnisse.

Daniel Sobkova (87.) betrieb mit einem verwandelten Elfmeter noch Ergebniskosmetik. Für Lustenau war es die erste Niederlage unter Trainer Gernot Plassnegger nach zuvor drei Siegen. Der Anschluss an die Top Fünf ging damit verloren, auf Innsbruck fehlen schon acht Punkte. Das trifft genauso auf den KSV zu.

FAC bleibt Letzter

Im Tabellenkeller ist der FAC nach dem torlosen Remis in Floridsdorf gegen Blau-Weiß Linz nach wie vor im Besitz der "Roten Laterne". Die beiden Teams sind nur durch einen Punkt voneinander getrennt. Die Oberösterreicher konnten damit eine Serie fortsetzen, sind nun fünfmal hintereinander gegen die Wiener ungeschlagen geblieben. (APA, 3.11.2017)