Wien – Bei einem Obdachlosen sind am Freitag in Wien 400 Gramm TNT-Sprengstoff entdeckt worden. Zuvor hatte der Mann einer Verkäuferin in der Innenstadt davon erzählt. Zahlreiche Polizisten und auch Sprengstoff-Hunde suchten daraufhin nach dem Verdächtigen. Es gebe keinerlei Zusammenhang mit Terrorismus, wurde betont.

Die Verkäuferin alarmierte Freitagvormittag Polizisten der Bereitschaftseinheit am Morzinplatz, dass ihr der Unbekannte kurz davor in dem Tankstellenshop, in dem sie arbeitet, gesagt hatte, er habe Sprengstoff bei sich. Mithilfe ihrer Beschreibung machten Polizisten den 54-Jährigen ausfindig. Tatsächlich fand sich ein ganzer Block Sprengmittel in seinem Besitz, außerdem eine scharfe militärische Patrone und ein Messer, berichtete Polizeisprecher Harald Sörös.

Eine chemische Untersuchung bestätigte, dass es sich um TNT handelt. Der Block mit der chemischen Substanz Trinitrotoluol hätte aber wohl nicht einfach gezündet werden können, für eine Explosion hätte er weiterverarbeitet werden müssen, sagte der Sprecher. Zahlreiche Polizisten waren im Einsatz, mit Sprengstoff-Hunden der Diensthundeeinheit (PDHE) wurde auch die Umgebung abgesucht, wobei aber keine weiteren bedenklichen Substanzen gefunden wurden.

Der kurzfristig Festgenommene gab an, dass er das TNT von einem Truppenübungsplatz in der Slowakei mitgenommen habe. Der aus Frankfurt stammende Mann wurde schlussendlich auf freiem Fuß angezeigt, wegen Verstößen gegen das Kriegsmaterialgesetz und das Schieß- und Sprengmittelgesetz, sagte Sörös. Eigenen Angaben zufolge hatte der 54-Jährige Deutschland vor rund neun Jahren verlassen und sei seitdem mit einem Fahrrad durch Europa gezogen. (APA, 4.11.2017)