Linz/Wien – Die Landessprecherin der oberösterreichischen Grünen, Maria Buchmayr, will den Modus der Grünen Listenerstellung überdenken: Durch den extrem basisdemokratischen Ansatz werde zu viel Energie für einen internen Wahlkampf gebunden und es komme zu Verletzungen im zwischenmenschlichen Bereich. Das würde die Partei später schwächen, sagte sie im Interview mit dem "Kurier" (Sonntag-Ausgabe).

"Was passiert, wenn man nichts ändert, hat man am Beispiel von Peter Pilz gesehen", meint Buchmayr – auch wenn sie "nach wie vor menschlich schwerstens von ihm enttäuscht" sei. Wie ein neues Verfahren zur Listenerstellung aussehen könnte, lässt sie vorerst offen. Nur soviel: "Man muss bereits vorher schauen, wie das Team aussehen soll, wie breit es altersmäßig und thematisch aufgestellt sein soll."

Buchmayr sieht aber noch weitere Punkte, die mitgeholfen haben, den 15. Oktober zum "schwärzesten Tag in der Geschichte der Grünen" zu machen: Es seien falsche bzw. zu schnelle Entscheidungen getroffen und Kommunikationsfehler gemacht worden, "Stichwort Junge Grüne", hinzu sei der Abgang von Bundessprecherin Eva Glawischnig gekommen. Und man habe verabsäumt, sich zu öffnen. "Wir waren doch sehr auf unsere Gremien und den dortigen Diskussionen bezogen."

Die oberösterreichische Landesgruppe werde die Bundespartei beim Schuldenabbau unterstützen, sagte Buchmayr, in welchem Ausmaß, sei noch offen. Zu einem Personalabbau bei den oö. Grünen werde es dadurch nicht kommen: "Es ist wichtig, dass die Landesorganisationen stark bleiben", betonte sie im Hinblick auf anstehende Landtagswahlen in Niederösterreich, Tirol, Kärnten und Salzburg. (APA, 5.11.2017)