Thorsten Fink: "Wir müssen schauen, dass wir in den zwei Wochen gut regenerieren und dann eine Serie starten."

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Wien – Für die Wiener Austria sind mit der 1:3-Heimniederlage gegen Mattersburg am Sonntag enttäuschende drei Wochen zu Ende gegangen. Kein Wunder, dass Trainer Thorsten Fink seine Freude auf die Länderspielpause nicht verhehlen wollte. Gelingt danach keine Trendwende, drohen sich die Saisonziele in Luft aufzulösen.

"Wir müssen schauen, dass wir in den zwei Wochen gut regenerieren und dann eine Serie starten. Mit dieser Mannschaft ist das möglich", meinte Fink nach einer Partie, in der sein Team vor eigenem Publikum eine 1:0-Führung aus der Hand gegeben hatte. Für den Deutschen ist zu hoffen, dass man erfolgreicher regeneriert als in der vorangegangenen Länderspielpause Anfang Oktober. Denn abgesehen vom 4:1-Sieg in Rijeka und einem mageren Punkt gegen den LASK gab es da viele Fehlschläge.

22 Gegentreffer

Gegen Rapid verabschiedete sich die Austria sich aus dem Cup, unterlag Rijeka zuhause und kassierte in der Liga drei Niederlagen. Auch an defensiver Stabilität konnte man nicht dazugewinnen, und befindet sich mit insgesamt 22 Gegentoren nicht unbedingt in bester Gesellschaft: Nur im Tor der Admira (23), Mattersburgs (26) und St. Pöltens (33) "klingelte" es öfter.

Auf Tabellenführer Sturm fehlen 13, auf Salzburg zwölf, auf Rapid immerhin sieben Punkte – von der kleinen Chance auf den Titel will derzeit keiner reden. "Der fünfte Platz ist nicht unser Ziel, deswegen bin ich nicht zufrieden", lautete Finks lapidares Zwischenresümee. "Trotzdem haben wir fußballerisch nicht enttäuscht."

Damit lag der 50-Jährige in gewisser Weise auch beim Mattersburg-Spiel durchaus richtig, waren die Hausherren doch in allen statistischen Belangen überlegen. "Wir haben viel Ballbesitz gehabt und viele Flanken geschlagen, wir haben vieles getan, um Tore zu schießen", meinte Fink zurecht – musste aber zugeben: "Das haben wir nicht geschafft."

"Wir haben den Ball nicht weggeschossen"

Dafür lud man mit der 1:0-Führung im Rücken den Gegner regelrecht zum Ausgleich ein. Bald nach Wiederbeginn ging der Versuch, sich spielerisch vom Mattersburger Pressing zu lösen, völlig in die Hose. Perlak leitete mit seinem Ausgleich schließlich die Wende ein. "Wir haben den Ball nicht weggeschossen, das haben wir ein bisschen übertrieben", meinte Außenverteidiger Petar Gluhakovic, der in seiner Rolle als Florian-Klein-Ersatz nach zwei Einsätzen zumindest eine persönlich positive Bilanz ziehen durfte.

Etwas ungläubig wirkte Abwehrroutinier Heiko Westermann. "Wenn man zu Hause gegen Mattersburg spielt, das ist für mich unerklärlich. Gefühlt haben wir das Spiel aus der Hand gegeben", gab der Deutsche zu Protokoll. "Wir machen das 1:0 vor der Pause, besser kann es nicht laufen. Dann musst du das Ding nach Hause fahren." (APA, 6.11.2017)