Kairo – Deutsche und ägyptische Archäologen haben südwestlich von Kairo die Überreste eines mehr als 2.000 Jahre alten griechischen Gymnasions entdeckt. Die Ruinen wurden in der Grabungsstätte Watfa in der Provinz Al-Fajum gefunden und stammen aus der hellenistischen Zeit (ca. 323-30 v. u. Z.), wie das ägyptische Antikenministerium mitteilte.

Private Gymnasien dienten im alten Griechenland dazu, Jugendliche zu erziehen. Die Schüler hätten dort lesen und schreiben gelernt und Sport getrieben, sagte der Direktor der ägyptischen Antikenbehörde, Aiman Aschmawi. Es handle sich um das erste in Ägypten entdeckte hellenistische Gymnasion. Gefunden worden seien eine große Halle, ein Speisesaal sowie eine fast 200 Meter lange Laufbahn.

Das Gymnasion zeige deutlich den Einfluss des griechischen Lebens auf Ägypten, nicht nur in der nordägyptischen Stadt Alexandria, zitierte das Ministerium die deutsche Archäologin Cornelia Römer, die Leiterin der Ausgrabung. Der 323 v. u. Z. gestorbene Herrscher Alexander der Große war mit seinen Truppen bis nach Ägypten vorgestoßen und hatte dort den griechischen Einfluss verbreitet. (APA, 7.11.2017)