Steger (30) ist Basketballerin bei den Flying Foxes SVS Post.

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Walchhofer (42) war 2003 Weltmeister in der Abfahrt.

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Wien – Am Ende wird alles gut, jedenfalls für Hans Peter Doskozil (SPÖ). Der Minister für Landesverteidigung und Sport kehrt in den nächsten Tagen ins Burgenland zurück, wo er für Weihen vorgesehen ist. Die Landesverteidigung fällt in andere Hände, sobald sich ÖVP und FPÖ auf eine Koalition geeinigt haben. Für den Sport gilt Ähnliches, wenn auch nicht Selbiges, schließlich ist nicht gesagt, dass er weiterhin dem Verteidigungsministerium als Appendix anhängt.

Offen ist, ob Doskozil noch die Geschäftsführer der Bundes Sport GmbH (BSG) präsentiert, jener Gesellschaft, die laut Sportförderungsgesetz ab Anfang 2018 für die Vergabe der Bundesmittel, die in den Sport fließen, zuständig sein soll – also für gut 120 Millionen Euro. Vor den Wahlen, im September, hatte Doskozil den Aufsichtsrat mit Armin Assinger an der Spitze bestellt. Seit den Wahlen wird die Vorstellung der Geschäftsführer von einer Woche auf die andere verschoben. Dem Vernehmen nach hat Doskozil seine Wahl bereits getroffen, die betreffende Weisung sei aber "noch nicht unterschrieben".

In die engere Wahl für den "Geschäftsführer Sport" kamen drei Kandidaten: Ex-Tennisspieler Clemens Trimmel, Ex-Rennrodler Markus Prock und Wolfgang Gotschke, der dem Bundessportförderungsfonds (BSFF) vorstand, der nun durch die BSG ersetzt wird. Trimmel, schon im "Projekt Rio" des ÖOC für die Vergabe von Fördermitteln verantwortlich, galt und gilt als Favorit. Was den Posten "Geschäftsführer Wirtschaft" angeht, wäre es keine Überraschung, würde Michael Sulzbacher quasi weiterarbeiten. Er ist seit 1999 für die ehemaligen Bundessportheime zuständig und hätte dann in der BSG-Tochter Austrian Sports Resorts praktisch dieselbe Aufgabe.

Viel Lärm um nichts, so ließen sich kritische Stimmen zusammenfassen. Schließlich hätte Doskozil den BSFF schlicht in eine GmbH umwandeln können. Von einer baldigen Personalentscheidung ist auszugehen, notfalls gibt es statt eines Termins dann bloß eine Aussendung. So oder so stünde eine neue Regierung vor vollendeten Tatsachen.

In den schwarz-blauen Gesprächen über eine mögliche Koalition sitzen einander derzeit FPÖ-Sportsprecherin Petra Steger, die für Serienmeister Flying Foxes SVS Post Basketball spielt, und der ehemalige Abfahrtsweltmeister Michael Walchhofer als ÖVP-Verhandler gegenüber. Steger hatte im Juni kein gutes Haar an dem von SPÖ und ÖVP beschlossenen Sportförderungsgesetz gelassen. Der Sport verliere seine Autonomie, und dem Parlament werde die Kontrolle entzogen, sagte die Tochter von Ex-Vizekanzler Norbert Steger, die FPÖ-Favoritin auf ein Ministeramt ist. Zu den Gesprächen mit Walchhofer wollte sie am Montag nichts sagen. "Anfragen bitte an unsere Pressestelle."

Walchhofer, Vizepräsident des Skiverbands (ÖSV), ist "kein Parteimitglied" und schließt für sich eine Funktion in der nächsten Regierung "definitiv aus". Er wünscht sich "mehr Stellenwert für Sport", sagt er im Gespräch mit dem Standard: "Man müsste in Kindergärten und Schulen ansetzen."

Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende. (Fritz Neumann, 7.11.2017)