So etwas will die Stadt Salzburg vermeiden: Mit finanziellen Anreizen sollen die Salzburger zu einer konsequenteren Mülltrennung motiviert werden.

Foto: APA/Armin Weigel

Salzburg – Die Stadt Salzburg stellt das Abfallservice um, damit die Salzburger ihren Müll sorgfältiger trennen. Der Ansatz ist recht simpel: Wer besser trennt, muss weniger Müllgebühr zahlen.

Denn obwohl das Sammelsystem in der Landeshauptstadt recht bequem ist, landen immer noch rund 20.000 Tonnen an wiederverwertbaren Rohstoffen im Restmüll. Mehr als ein Drittel des Abfalls, der im Restmüll landet, ist Biomüll. Elf Prozent sind Altpapier oder Karton, und zu je drei Prozent besteht der Restmüll aus Plastikflaschen und Getränkekartons oder Problemstoffen.

Diesen Müll erneut zu trennen oder extra zu entsorgen kostet rund 1,24 Millionen Euro pro Jahr. Gleichzeitig gehen Rohstoffe verloren, die wiederverwertet werden könnten. Dem will die Stadt nun mit dem neuen Konzept, das das Abfallservice zusammen mit Bürgern entwickelt hat, entgegenwirken.

51 Euro im Jahr sparen

Ab 1. Jänner 2018 können die Salzburger selbst bestimmen, ob sie weniger zahlen wollen. Dafür müssen sie besser Müll trennen. Ziel ist es, die Menge des Restmülls zu reduzieren, sodass dieser nur noch alle 14 Tage abgeholt werden muss. Eine vierköpfige Familie etwa hat derzeit eine Restmülltonne mit 120 Litern Fassungsvermögen, die wöchentlich entleert wird. Der Jahrespreis dafür beträgt 217 Euro. Spart die Familie durch konsequentes Trennen Restmüll ein, kann sie auf eine Tonne mit 180 Litern umsteigen, die aber nur alle zwei Wochen abgeholt wird. Damit sinken auch die Kosten: Die Familie zahlt jährlich nur mehr 166 Euro.

Die Größe der Tonne und das neue Abholintervall können die Salzburger online selbst ausrechnen und auch gleich umsteigen. Die App zeigt darüber hinaus alle Sammelstellen in der Nähe an und erinnert automatisch an Abfuhrtermine für Restmüll, Bioabfall und den gelben Sack, in dem Plastikflaschen und Getränkekartons gesammelt werden.

Das Abfallservice geht davon aus, dass in der ersten Phase rund zehn bis 15 Prozent der Salzburger Haushalte zu größeren Abholintervallen umsteigen werden. Die neuen individuellen Abholintervalle werden auch eine logistische Herausforderung. Um die Touren besser planen zu können, werden die 45 Müllautos mit GPS ausgestattet. Die 24.700 Restmülltonnen, 19.300 Biotonnen und 7000 Altpapierbehälter sind in einer digitalen Karte eingetragen.

Um über das neue System zu informieren, hat die Stadt eine Kampagne gestartet. Infoschreiben, Folder und Plakate sollen darauf aufmerksam machen. Gleichzeitig werden die Stadt-Salzburger auch bei Hausbesuchen über richtiges Trennen informiert. (Stefanie Ruep, 9.11.2017)