Zu Gast in Wels: Gitarristin Mary Halvorson.

Foto: Peter Gannushkin

Jimi Hendrix gehörte zu den frühesten musikalischen Lieben der 1980 in Borston geborenen Mary Halvorson. Die heute in New York beheimatete Gitarristin hat das vom Kulturverein Waschaecht veranstaltete Music-Unlimited-Festival in Wels kuratiert (und musiziert mit). Mit dem gewählten Motto "Ribbons Of Euphoria" erweist sie Hendrix ihre Reverenz, die Strophe stammt aus dessen Song Bold As Love.

Ehrensache, dass an jedem Festivaltag mindestens drei GitarristInnen auftreten werden. Halvorson selbst etwa am Freitag als Teil des Tomas Fujiwara Triple Double, Samstag mit dem Deerhoof-Gitarristen John Dieterich sowie zum Finale als Stromruderin der Illegal Crowns. Alles Projekte, die die vielfältigen musikalischen Einflüsse Halvorsons belegen: von Freistilrock und Hardcorepunk über Soul und Country bis hin zu klassischem und avantgardistischem Jazz – Halvorson studierte an der Wesleyan University in Connecticut bei Anthony Braxton.

Welser Wurzeln

Ebenfalls bei Braxton in die Lehre ging die New Yorker Streichinstrumentalistin Jessica Pavone, mit der Halvorson seit etwa zehn Jahren Kammermusik macht. In Wels wird Pavone diesmal aber solo an der Viola repetitiv-minimalistische Folk-Variationen spielen. Welser Wurzeln hat der Sänger und Gitarrist Manfred Engelmayr, der am Samstag als Raumschiff Engelmayr das Soloprojekt Shabby Metal Radio Rap vorstellt, bei dem er eine mit Altmetallteilen präparierte E-Gitarre zum Tönen bringt.

Allein steht auch Susan Alcorn auf der Bühne, die mit ihrer Pedal-Steel-Gitarre Traditionelles wie Country, indische Ragas und indonesische Gamelan-Musik als Basismaterial für freie Improvisationen nimmt. Das Wiener Trio Radian stellt sein aktuelles Album On Dark Silent Off vor. Mit dem Wiener Musiker Christof Kurzmann ist auch der Kurator des Festivals von 2015 vertreten, diesmal als Bag im Duo mit Saxofonistin Anna Högberg. (dog, 9.11.2017)