Foto: Andreas Stockinger

Von außen ist das Stufenheck des Executive-Civic von Honda kaum auszumachen.

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Wer's mag, ist gut bedient mit der in der zehnten Generation völlig überarbeiteten schneidigen Limousine.

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Aufgeräumt präsentiert sich der Innenraum.

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Wien – Der Teppich durfte leider nicht mit. Für das mittelgroße orientalische Stück war der keineswegs kleine Kofferraum schlicht nicht groß genug, und Durchreichen in den Fahrgastraum war nicht möglich. Das wiederum lag an Bruno, besser gesagt an der Transportbox für unseren Neuzugang aus Süditalien, die auf der Rückbank festgeschnallt werden musste, weil sie in den Kofferraum ums Verrecken nicht hineinzubringen war.

Kalabresischer Straßenköter

Womit der Nachteil des hierzulande im Aussterben begriffenen Stufenhecks klar benannt wäre. Zu wundern braucht man sich darüber nicht. Welcher Executive fährt schon mit einem kalabresischen Straßenköter spazieren? Dem Mischlingshund gefiel's. Er behielt den Überblick, konnte mit der hinter dem Beifahrersitz sitzenden Pipsi-Hündin keinen Blödsinn machen – und die Ledersitze in Elfenbein blieben sauber.

Womit klar ist: Abgesehen vom Familiennamen hat der bubenhafte Civic von einst mit dieser Limousine nichts gemein. Sportlich ist der von Honda zur Verfügung gestellte Benziner mit 182 PS wohl, aber das war's dann schon. Breiter, länger und niedriger als seine neun Vorgänger, wuchs er auch in Sachen Platzangebot.

Straffes Fahrwerk

Hydraulische Lagerbuchsen an Vorder- und Hinterachse kümmern sich wacker um das straffe Fahrwerk und die Schwingungseigenschaften des Civic. Dies und die versteiften Motorlager bewirken eine beeindruckende Laufruhe. So leise wie ein Elektroauto cruist der Business-Honda zwar nicht, aber der niedrige Geräuschpegel kann sich hören lassen – selbst im höheren Tourenbereich, den man relativ schnell erreicht. Da wurde in Motorraum, Unterboden und Radhäusern an Schallschutzmaterial nicht gespart.

Elektronische Intelligenz

Einer mobilen Telefonkonferenz steht also nichts im Weg, zumal der Vierzylinder-Turbo-Benziner alternativ zum Sechsganggetriebe auch mit Automatik angeboten wird. Was Assistenz-, Navigations- und Warnsysteme anlangt, fehlt es der Civic-Limo in der Serienausstattung an nichts, selbst ein Glasschiebedach ist inkludiert. Im Gegensatz zum gediegenen Design ist so viel elektronische Intelligenz aber gewöhnungsbedürftig, kaum ein Vorgang, bei dem es nicht irgendwo piepst. (Luise Ungerboeck, 11.11.2017)