Wien/Burgenland – Wenn man einen SUV schon aus purem Prinzip nicht fahren will und wenn für einen eine "hohe Sitzposition" ungefähr so verlockend klingt wie unheilbarer Fußpilz, man aber trotzdem mit einem einzigen Auto das Auslangen finden will, kommt man an einem Kombi nicht vorbei. Der ist in diesem Fall immer noch der beste Spagat zwischen Praktikabilität, Eleganz und Sportlichkeit. Der Seat Leon ST Cupra ist quasi der Musterschüler dieser Idee.

Er schaut schon flott aus, der Cupra, die 300 PS sieht man ihm aber nicht an.
Foto: Guido Gluschitsch

Fast 1500 Liter passen in das Heck des Leon ST. Knapp 600 Liter sind es bei aufgestellter Rückbank. Kinderwagen, Wocheneinkauf, Sportgerätschaft – alles kein Problem. Und eine niedrige Ladekante bekommt man zur ehrlichen Sitzposition quasi geschenkt.

Beim Ladevolumen steht er brustschwachen Kombis seiner Klasse um nichts nach.
Foto: Guido Gluschitsch

Über Geschmack lässt sich bekanntlich hervorragend streiten, beim Leon brauchen wir aber nicht lange herumzutun: Der hat keine Kante, die nicht gefällig wäre, da stößt man sich an keinem Strich der Designer. Weder innen noch außen. Gefällig halt.

Modern und pflegeleicht ist der Armaturenträger.
Foto: Guido Gluschitsch

Jetzt kommen wir aber zum Hetzstück des Wagens. Herzstück natürlich. Tschuldigung. Zwei Liter Hubraum, Turbo, 300 PS und 380 Newtönnchen, die auf alle vier Räder verteilt werden.

Ein dezentes Flügerl trägt der Cupra am Heck.
Foto: Guido Gluschitsch

Das spielt sich jetzt nicht so aufregend ab, wie man das befürchten möchte. Nein. Da bricht beim Anstarten nicht gleich die Hölle los, und da muss man nicht aufpassen, dass einem nicht beim Losfahren der Kinderwagen aus dem geschlossenen Heckfenster hupft. Normalerweise. Drückt man sich aber in den Cupra-Modus ...

Die Sitze sind von der feinen Sorte und geben auch guten Halt.
Foto: Guido Gluschitsch

Außen merkt man nicht viel, aber innen klingt der kleine Vierzylinder auf einmal wie sein eigener großer Bruder. In unter fünf Sekunden schafft der Cupra dann den Sprint auf 100 km/h, und das Fahrwerk wird herrlich straff.

Das recht große Display in der Mittelkonsole ist hinter Glas verbaut.
Foto: Guido Gluschitsch

Ein Glück also, wenn man mit diesem Auto auch einmal ohne Familie und Gepäck dringend irgendwo hinfahren muss. Da fällt einem schon was ein, wenn man sich ein wenig bemüht. Woher man aber die 50 Plärra für den Mittelklasse-Familienspaß nehmen soll, darüber grübeln wir noch. (Guido Gluschitsch, 17.11.2017)

Foto: Guido Gluschitsch