Nicht nur in Italien, europaweit wurde heuer deutlich weniger Wein geerntet als im Vorjahr – Folge von ungünstigen Wetterbedingungen.

Foto: afp/marco bertorello

Das Wetter hat nicht nur den Weinbauern in den vergangenen Monaten arg mitgespielt. Fröste und dann die lange Trockenperiode im Sommer sowie Gewitter und Hagel im Herbst haben dazu geführt, dass Italiens Weinernte 2017 gegenüber dem Vorjahr um ein Viertel zurückgefallen ist.

Laut dem Landwirtschaftsverband Coldiretti hat nicht nur der Wein gelitten. Die Produktion von Honig hat sich auf zehn Millionen Kilogramm nahezu halbiert. Und die Produktion von Olivenöl ist infolge der schwachen Ernteergebnisse um elf Prozent gesunken.

Apfelernte um ein Viertel eingebrochen

Auch der Obstanbau blickt auf ein Katastrophenjahr zurück. So ergab die Apfelernte mit 1,76 Millionen Tonnen 23 Prozent weniger als im Vorjahr. Insbesondere in der Region Trentino-Südtirol ging die Ernte um 30 bis 50 Prozent zurück, bei manchen Sorten gar um bis zu 80 Prozent.

Auch wenn Italien der größte Weinproduzent Europas bleibt, war die heurige Weinernte miserabel. Insgesamt wurden 40 Millionen Hektoliter geerntet, gut ein Viertel weniger als im Vorjahr.

Vor allem bei Qualitätsweinen war der Mengenverlust groß, wenn auch nicht überall gleich hoch. In den süditalienischen Regionen Apulien und Sizilien sowie in Mittelitalien (Umbrien, Toskana) werden Rückgänge um bis zu 40 Prozent verzeichnet. In der Lombardei meldet man 25 Prozent, im Piemont und in Venetien 15 Prozent und in Südtirol zehn Prozent Rückgang. Die einzige Region mit einem Plus ist Kampanien mit einer um fünf Prozent verbesserten Weinernte.

Weinerte in Gesamteuropa unterdurchschnittlich

Italiens Winzer stehen mit dem Ernterückgang nicht allein da. "Europaweit scheint sich heuer die kleinste Ernte seit 2000 abzuzeichnen", heißt es bei Coldiretti. Mit 146 Millionen Hektolitern werde die Menge um 14 Prozent geringer ausfallen als 2016. (Thesy Kness-Bastaroli aus Mailand, 13.11.2017)