Duisburg/Wien – Für seinen Debütfilm "Atelier de conversation" ist der Salzburger Filmemacher Bernhard Braunstein Samstagabend bei der 41. Duisburger Filmwoche mit dem ARTE-Dokumentarfilmpreis ausgezeichnet worden. Der 3sat-Dokumentarfilmpreis für den besten deutschsprachigen Dokumentarfilm ging an den Filmakademie-Wien-Absolventen Flavio Marchetti für seinen Debütfilm "Tiere und andere Menschen".

Wie die Initiative "Cinema Next – Young Austrian Cinema" am Sonntag mitteilte, hat Braunsteins Film über das Sprachlabor des Centre Pompidou in Paris, in dem sich Menschen wöchentlich treffen, um Französisch zu lernen, heuer bereits den Spezialpreis der Jury beim internationalen Karlovy Vary Film Festival erhalten.

Beim Festival des deutschsprachigen Dokumentarfilms in Duisburg begründete die Jury ihre Entscheidung damit, dass "Atelier de conversation" "der glückliche Fall einer Doppelung" sei, wo der Film "in einem dem Diskurs verschriebenen Festival wie der Duisburger Filmwoche ... etwas Zentrales über das Kino und die Kommunikation" artikuliere.

Marchettis Film als "souverän und umsichtig" gelobt

Den Film des gebürtigen Italieners Marchetti über das Tierschutzhaus Wien lobte die Jury als "souverän und umsichtig". Sie hob auch seine gesellschaftliche Idee hervor: "das Tierschutzhaus als Transitzone, in der das Scheitern wohnt und Erfolg nur mit Empathie und Hingabe produziert werden kann." Braunstein und Marchetti erhielten ein Preisgeld von jeweils 6.000 Euro.

Der mit 5.000 dotierte Nachwuchspreis des Landes Nordrhein-Westfalen ging an die zwei in Deutschland studierende Österreicherinnen Kristina Schranz und Caroline Spreitzenbart für ihren Kurzdokumentarfilm "Spielfeld" über "'Grenzmanagement-Systeme', die auf Menschen warten, mit denen keiner rechnen will". (APA, 12. 11. 2017)