Nach 175 Spielen für die Squadra Azzurra endet Gianluigi Buffons Karriere in Italiens Nationalteam in Tränen.

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Trost für den großen Gegner von Schwedens Victor Lindelöf.

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Buffons alter Gefährte Giorgio Chiellini (33) kämpfte 96 Mal in Azurblau, auch für ihn könnte es das letzte Spiel im Teamtrikot gewesen sein.

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ITALIEN:

"Tuttosport": "Die Wahrheit tut weh, ja, und noch nie so sehr wie dieses Mal: Denn die Wahrheit ist, dass es zu Recht so ist. Italien fährt nicht zur Weltmeisterschaft, weil es das verdient hat: Angefangen bei dem Teil des Volkes, (...) der gepfiffen hat, als die schwedische Nationalhymne angestimmt wurde. Man kann weinen wie Buffon und weitere Millionen von Italienern. Man kann fluchen wie De Rossi auf der Bank (...). Man kann schweigen wie Ventura, der selbstgerechteste Nationaltrainer (...). Alle ab nach Hause, ja. An den Ort, wo man am besten reflektieren kann, wenn wir dazu überhaupt noch in der Lage sind."

"Corriere dello Sport": "Es ist die Wirklichkeit eines italienischen Fußballs, der es zu der schmerzhaftesten Demütigung seiner Geschichte gebracht hat, eine Beschämung, eine sportliche Schande, die keinen Vergleich kennt. (...) Die Tränen von Buffon, aufrichtig und passioniert, bezeugen den Absturz, der viele Väter hat und dem niemand, wirklich niemand, entkommen kann."

"Gazzetta dello Sport: "Am 'Day After' ist das entscheidende Spiel grausam, aber unvermeidlich. Ventura kann schon aus persönlicher Würde nicht anders als zu gehen. (...) Für Buffon und die anderen großen Alten ist die Vergeltung ungleich härter: Sie wurden von einer unwiderrufbaren Niederlage zum Abschied getrieben, nach so vielen erinnerungswürdigen Siegen."

La Stampa: "Das Desaster der Azzurri ist Wirklichkeit und bezeugt die Pleite der Ära von Verbandschef Tavecchio. Jetzt braucht Italien dringend einen Neustart."

SCHWEDEN

"Göteborgs Posten": "Was sollen wir sagen? Wunder in Mailand? Die Heldentat von San Siro? Die schwedischen Fans sangen: 'Wir fahren zur WM und ihr nicht.' Kaum zu glauben, dass das stimmt. Wir. Fahren. Zur. WM."

"Svenska Dagbladet": "Mamma Mia! (...) Was Janne Andersson und seine Leute mit dieser Nationalmannschaft gemacht haben, ist sensationell. Sie haben ein Kollektiv aufgebaut, in dem kein Spieler größer ist als das Team. Alle geben alles füreinander."

"Dagens Nyheter": "Es gibt nichts, was dies hier schlägt. (...) Es war nicht schön, aber es war ein Match biblischer Dimensionen."

SPANIEN:

Marca: "Eine WM ohne Italien! Es ist ein historisches Fiasko. Buffon hat dieses Italien nicht verdient. Arrivederci Italia! Italien hatte keine Spielidee und keinen Spielwitz. Italien weint. Die Apokalypse hat man kommen sehen. Kurios: Schweden war mit einem Ibrahimovic bei den letzten beiden Weltmeisterschaften nicht dabei, jetzt ohne ihn hat man es geschafft."

As: "Drama: Die WM findet ohne Italien statt! So einen Abschied hat ein Gigant wie Buffon nicht verdient. Ein Desaster für den italienischen Fußball. Eine historische Erniedrigung unterstreicht die Krise im italienischen Calcio. Das tränenüberströmte Gesicht Buffons ist das Spiegelbild eines ganzen Landes. Unfassbar!"

Sport: "Dieses Italien hat nicht die Handschrift früherer Trainer wie Zoff, Trapattoni, Lippi, Prandelli und Conte. Das Unternehmen WM war für Ventura viel zu groß. Das ist die italienische Realität, ein dramatisches Ausscheiden. Das Ausscheiden ist einer der schwärzesten Momente in der italienischen Fußballgeschichte."

El Mundo Deportivo: "Es war eine der dunkelsten Nächte in der Geschichte des italienischen Fußballs. Ein dramatisches Ende im 175. Länderspiel von Gianluigi Buffon. CIAO ITALIA!"

GROSSBRITANNIEN

"The Independent": "Es zeigt Buffons Großartigkeit, dass selbst die Assoziation mit einem so traumatischen Ereignis – Italien verpasst das Turnier zum ersten Mal seit 60 Jahren – seine beachtliche Karriere nicht trüben kann."

"Mirror": "Der italienische Fußball erleidet eine seiner größten Katastrophen. Trotz unablässigen Drucks und zahlreicher Chancen konnten die Azzurri das 0:1 aus dem Hinspiel nicht umkehren und stürzten die fußballverrückte Nation in Wut und Verzweiflung."

NIEDERLANDE:

Algmenee Dagblad: "Schlampiges Italien verpasst erstmals seit 1958 eine WM. Italien war vor einem fanatischen Publikum im San Siro die bessere Mannschaft, ohne guten Fußball zu spielen."

De Telegraaf: "Schweden taucht Italien in Trauer. Der viermalige Weltmeister ist bei der WM nicht dabei. Schweden hielt dem Druck in Mailand stand. Zum ersten Mal seit 1958 verpassen die Azzurri eine Weltmeisterschaft."

NRC Handelsblad: "Nach den Niederlanden ist noch eine große europäische Fußballnation nicht bei der WM dabei. Ein nationales Trauma ist geboren, eine Schande."