Foto: Neos Niederösterreich

St. Pölten – Die Neos wollen beim Urnengang am 28. Jänner 2018 in den Niederösterreichischen Landtag einziehen und die Absolute der ÖVP brechen. Diese Ziele hat Spitzenkandidatin Indra Collini am Dienstag bei einer Pressekonferenz vorgegeben. "Es braucht uns als Kontrollpartei, Reformmotor und Tempomacher", betonte Collini. Für das erste Antreten bei der niederösterreichischen Landtagswahl sammeln die Neos ab dieser Woche Unterstützungserklärungen.

Es brauche in Niederösterreich auch im Landtag "eine moderne Alternative zu alteingesessenen Parteien", die für Unabhängigkeit vom etablierten politischen System und Freiheit eintrete, erklärte Collini. "Wir wollen, dass Niederösterreich ein freies Land ist. Ein Land frei von Schulden, Freunderlwirtschaft und unnötiger Bürokratie", so die gebürtige Vorarlbergerin, die seit 13 Jahren mit ihrer Familie in Brunn am Gebirge (Bezirk Mödling) lebt und seit November 2016 Landessprecherin der Neos in Niederösterreich ist. Mit der Pressekonferenz in St. Pölten haben die Neos "offiziell ihren Weg in den Landtag begonnen", hieß es.

"Undurchsichtige Verteilung der Steuergelder"

Die Neos werden laut Collini auch "thematisieren, welcher immense Machtapparat sich hinter der blau-gelben Fassade aufgebaut hat". Die 46-Jährige ortet eine "undurchsichtige Verteilung der Steuergelder" und ein "mächtiges System der Abhängigkeiten, Gefälligkeiten und des Gefügigmachens". Die Partei will "Politik aus der Perspektive der Menschen" machen.

Für ein landesweites Antreten braucht es laut Wahlordnung Unterschriften von drei Landtagsmitgliedern oder von 50 Stimmberechtigten in jedem Wahlkreis, diese müssen bis 22. Dezember vorgelegt werden. Die Neos wollen in allen Bezirken kandidieren und werden ab Ende dieser Woche Unterstützungserklärungen sammeln – "von Bürgern, nicht von Abgeordneten gescheiterter Parteien", betonte Collini: "Wir werden den ehrlichen Weg gehen und Unterschriften einsammeln." Die Neos seien in Niederösterreich "flächendeckend sehr gut aufgestellt", man verfüge über Regional- und Ortskoordinatoren und seit der Gemeinderatswahl 2015 über Mandatare in 23 Gemeinden.

Die ÖVP regiere seit 72 Jahren in Niederösterreich, dadurch sei ein "System aus Abhängigkeiten und Ineffizienzen aufgebaut worden", sagte der Listenzweite, Unternehmensberater Helmut Hofer-Gruber. Das Bundesland weise nach Kärnten die zweithöchste Pro-Kopf-Verschuldung auf. Der Wirtschaftssprecher der Neos NÖ und Gemeinderat in Baden forderte eine Schuldenbremse in der Landesverfassung. Auf Listenplatz drei kandidiert Edith Kollermann aus Breitenfurt (Bezirk Mödling). Die Steuerberaterin setzt sich besonders für den transparenten Umgang mit Steuergeld ein. (APA, 14.11.2017)