Nun gehe es "weg von Sprechblasen hin zur Knochenarbeit", sagt der Steirer Schickhofer

Foto: APA/Pfarrhofer

Wien – Die SPÖ soll in der neuen Oppositionsrolle zu einer "offenen, progressiven Plattform" werden, meint der steirische Landesparteichef Michael Schickhofer, der eine Arbeitsgruppe zur Öffnung und Demokratisierung der Partei leitet. Unterschiedliche Herangehensweisen in der Stadt und am Land müsse man akzeptieren: "Es braucht die Telefonkonferenz und den Stammtisch."

"Positive Diskussionskultur"

Vor der jüngsten Klausur des Parteipräsidiums hatten die Parteigranden unterschiedliche Ratschläge zur künftigen Ausrichtung der Partei parat. Die Fetzen seien während der Sitzung trotzdem nicht geflogen, versicherte Schickhofer, im Gegenteil: Es habe eine "extrem positive Diskussionskultur" geherrscht – jeder habe in voller Offenheit seine Meinung dargelegt, dann habe man einen gemeinsamen Weg gesucht.

Es sei klargeworden, dass es mehr Bürgerbeteiligung geben werde – eine "offene, progressive Plattform" zu sein werde zur Kultur der SPÖ werden, ist Schickhofer überzeugt. Dies werde auch ein "Kontrapunkt zum schwarz-blauen Block, wo nur Einzelmeinungen gefragt sind", ätzte Schickhofer. Nun gehe es "weg von Sprechblasen hin zur Knochenarbeit" – so habe man etwa im Wahlkampf die Telefonkonferenzen als gute Möglichkeit erkannt. "Moderne Zielgruppenarbeit" solle aber auch über "Open Space-Veranstaltungen" und Einbindung in Themenzirkel passieren. So wolle man "Vor-, Nach- und Querdenker" einladen, Input fürs neue Parteiprogramm zu liefern, erklärte Schickhofer.

SPÖ will klar "progressive Kraft" sein

Die von Parteichef Christian Kern gewählte Bezeichnung "progressive Mitte" für die Ausrichtung der SPÖ gefällt dem Steirer gut. "Klare Haltung als progressive Kraft" sei dabei sein Motto. Klar sei, dass es auf dem Land und in den Städten unterschiedliche Prägungen und Herausforderungen gebe und es oft auch andere Herangehensweisen brauche, räumte Schickhofer ein. Die SPÖ werde aber sowohl um die Menschen in der Stadt als auch um die auf dem Land werben: "Die Sozialdemokratie muss ein Erfolgsmodell für Stadt und Land sein", betonte er. "Es braucht die Telefonkonferenz und den Stammtisch." Schickhofer will dazu auch seine Erfahrung aus der Steiermark auf Bundesebene einbringen. (APA, 15.11.2017)