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Die letzten Vaquitas lassen sich mit drei Händen abzählen.

Foto: AP/Greenpeace

Mexiko-Stadt/Wien – Für den Kalifornischen Schweinswal (Phocoena sinus), auch Vaquita genannt, wird es eng: Der Meeressäuger, der zu den kleinsten Walen der Erde zählt, steht kurz vor dem Aussterben. Die Zahl der höchstens eineinhalb Meter langen Tiere, die ausschließlich im Golf von Kalifornien vorkommen, sank in den vergangenen Jahrzehnten rapide, inzwischen gibt es nur noch ein gutes Dutzend Vaquitas.

Verantwortlich dafür ist vor allem die illegale Fischerei mit Stell- und Treibnetzen im einzigen Habitat der Tiere. Nachdem auch stärkere Kontrollen und drastische Strafen dem Schwund nicht Einhalt gebieten konnten, griff die mexikanische Regierung im Frühjahr zu einem Notfallplan: Man entschied, einige der letzten Vaquitas vorübergehend einzufangen, in sicherer Umgebung zur Fortpflanzung zu bringen und sie dann wieder freizulassen. Das Projekt war nicht unumstritten, wurde aber angesichts des akut drohenden Aussterbens und mangels Alternativen gestartet.

Nun gaben die Verantwortlichen bekannt: Das Vorhaben ist gescheitert, das schlimmste Szenario ist eingetreten. Ein Tier starb Anfang November in Gefangenschaft, ein zweites musste aufgrund massiver Stresssymptome freigelassen werden. Alle weiteren Fangversuche wurden gestoppt. Die letzte Maßnahme zur Rettung der Vaquitas beschränkt sich nun auf Monitoring: Knapp 70 Forscher und Aktivisten wollen die verbliebenen Tiere nicht mehr aus den Augen lassen, um zu verhindern, dass auch sie in Netzen landen. (dare, 16.11.2017)