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Am Donnerstag fahren Panzer durch Harare, die Hauptstadt Simbabwes.

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Harare – Nach der Machtübernahme durch das Militär in Simbabwe fordert die Opposition eine schnelle Rückkehr zu einer zivilen Regierung. Die MDC-T-Partei des ehemaligen Vizepräsidenten Morgan Tsvangirai unterstütze das Vorgehen der Streitkräfte, sagte deren Generalsekretär Douglas Mwonzora am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Allerdings sei eine Übergangsregierung derzeit der beste Weg.

Das Militär äußerte sich am Donnerstag zunächst nicht zum weiteren Vorgehen. Auf den Straßen der Hauptstadt Harare herrschte weitgehend eine angespannte Ruhe. Das Militär hatte in der Nacht auf Mittwoch die Macht übernommen, dabei aber beteuert, es handle sich um eine vorübergehende Maßnahme. Der 93-jährige Staatschef Robert Mugabe wurde unter Hausarrest gestellt.

Mugabe lehnt Rücktritt ab

Insidern zufolge gibt Mugabe aber nicht nach. Er bestehe darauf, seine Amtszeit als Präsident zu vollenden, verlautete politischen Kreisen zufolge aus dem Umfeld Mugabes am Donnerstag. Aus Geheimdienstkreisen hieß es, Mugabe lehne auch eine Vermittlung durch einen katholischen Geistlichen in dem Konflikt ab.

Die Krise um die Nachfolge des seit 1980 regierenden Mugabe spitzte sich schon seit vergangener Woche zu, nachdem der Präsident seinen langjährigen Stellvertreter und möglichen Nachfolger Emmerson Mnangagwa gefeuert hatte. Das Militär stand bisher immer hinter Mugabe, war aber auch Mnangagwa verbunden. Beobachter mutmaßen, dass die Streitkräfte dem als "Krokodil" bekannten ehemaligen Vize den Weg zur Macht ebnen wollen. (APA, 16.11.2017)