Salzburg – Weil er mehrere Jahre lang ein Wunschkennzeichen mit den Ziffern 88 an seinem Auto verwendet hat, worin die Anklage einen Code für "Heil Hitler" sah, ist ein 44-Jähriger am Donnerstag in Salzburg wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung verurteilt worden. Der Deutsche erhielt eine bedingte Freiheitsstrafe von sechs Monaten auf Bewährung, das Urteil ist nicht rechtskräftig, sagte Gerichtssprecher Peter Egger.

Der 44-Jährige war auch wegen des Versendens von Bildnachrichten mit nationalsozialistischem Inhalt über Whatsapp angeklagt worden. Von diesem Vorwurf wurde er freigesprochen. Die auf seinem Handy sichergestellten Bilddateien – dem Staatsanwalt zufolge Fotomontagen von Hitler-Bildern mit rassistischen Sprüchen – habe er nur zum Spaß verschickt, rechtfertigte sich der Mann.

Synonym für Hitlergruß am Auto

Laut Anklage war er von Mai 2009 bis Oktober 2013 mit dem Salzburg-Land-Kennzeichen gefahren. Das Kürzel "88" auf dem Wunschkennzeichen stelle ein Synonym für den Hitlergruß dar, womit der Mann seine Präferenz für den Nationalsozialismus öffentlich zur Schau gestellt habe. Die beiden Buchstaben vor den Ziffern seien die Anfangbuchstaben des Vor- und Nachnamens des Mannes gewesen.

Der wiederum beteuerte, sich von rechtsradikalem Gedankengut schon vor Jahren verabschiedet zu haben. Das Wunschkennzeichen sei ein Geschenk seiner damaligen Frau gewesen. (APA, red, 16.11.2017)