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Eiszeit: Peter Bosz und Pierre-Emerick Aubameyang.

Foto: Reuters/YIANNIS KOURTOGLOU

Dortmund – Eine Lustreise nach Mailand, ein unmoralisches Angebot aus China oder sein umstrittener Maskenjubel: Pierre-Emerick Aubameyang beherrscht bei Borussia Dortmund die Schlagzeilen – und das nicht nur wegen seiner inzwischen 136 Tore für den Pokalsieger.

"Ich bin wie ein Kind, das es genießt, Fußball zu spielen", erklärte Aubameyang einmal. Doch nun hat er es übertrieben – und diesmal reichte dafür ein gewöhnliches Zuspätkommen. Die Folge: Suspendierung. Wie schon vor knapp einem Jahr, als er trotz eines Verbots nach Mailand flog und deswegen in der Champions League gegen Sporting Lissabon aussetzen musste.

"Ich wollte nicht zu spät zum Training kommen"

Damals hatte sich der 28-Jährige einsichtig gezeigt, diesmal reagierte er mit Unverständnis. "Ich verstehe es wirklich nicht. Ich wollte nicht zu spät zum Training kommen", sagte Aubameyang der "Bild"-Zeitung. Die Strafe vor einem Jahr habe er dagegen nachvollziehen können, "weil ich gegen eine Ansage verstoßen habe".

Allerdings ist es mehr als fraglich, dass es beim BVB tatsächlich keine Vorgabe für die Spieler gibt, pünktlich zum Training oder zu Treffpunkten zu kommen. Zumal es übereinstimmenden Medienberichten zufolge nicht das erste Mal in dieser Saison gewesen ist.

Bisher ließ Trainer Peter Bosz seinen unumstrittenen Star an der langen Leine. Aber die Zeiten, in denen der Klub Aubameyang, an guten Tagen die Lebensversicherung der Dortmunder, seine Extravaganzen durchgehen ließ, sind offenbar vorbei.

Keine Tore, mangelnde Defensivarbeit

Zumal der Gabuner im Gegensatz zum Saisonbeginn in den vergangenen Wochen nichts zurückgab: keine Tore, mangelnde Defensivarbeit, dazu eine Körpersprache, die an vieles erinnerte, aber nicht an einen hochmotivierten Bundesliga-Spieler. Das letzte Vorkommnis war nun offensichtlich eines zu viel. Denn zwischen seinen sportlichen Highlights überzog es der Freund schneller Autos immer wieder. In der vergangenen Saison blieb neben dem Mailand-Trip vor allem der Maskenjubel in Erinnerung.

Im Revierderby bei Schalke 04 hatte er sich nach seinem Führungstreffer eine Maske über den Kopf gezogen – und damit Werbung für seinen privaten Sponsor gemacht. Damals gab es eine Geldstrafe. Vor der Saison hatten zudem Wechselgerüchte für Aufregung gesorgt. Von Chelsea über Paris St. Germain bis zu einem Angebot aus China mit einem Jahresgehalt von bis zu 50 Millionen war die Rede – am Ende blieb Aubameyang beim BVB. (sid, 17.11.2017)