John Draper aka. Captain Crunch ist eine Hacker-Legende und soll jahrzehntelang junge Männer unsittlich berührt haben.

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Hacker-Legende John Draper, der unter dem Namen "Captain Crunch" bekannt ist, soll laut BuzzFeed News jahrzehntelang mehrere Männer unsittlich berührt haben. Auf IT-Sec-Konferenzen habe der Software-Millionär offenbar mehrmals Fans und Journalisten zu privaten Treffen eingeladen und sie dort belästigt. Laut dem Medium war das Verhalten des Mannes ein offenes Geheimnis, Menschen in seinem Umfeld sollen davon seit längerem gewusst haben.

Wollte, dass sich Steve Jobs auf seinen Rücken setzt

Auch Apple-Mitbegründer Steve Wozniak gab gegenüber dem Medium an, dass Draper in den 70ern Steve Jobs aufgefordert hatte, sich auf seinen Rücken zu setzen. Jobs lehnte ab. Öffentlich machte er dies aber nie. Auch weitere Betroffene schwiegen lange Zeit. Ein Sprecher der Hacker-Konferenz Defcon gab an, dass es nie Beschwerden über Draper gab. Allerdings hatten Freiwillige der Veranstaltung berichtet, dass einer ihrer Aufgaben war, Teenager von dem Mann fern zu halten.

Von zwei Konferenzen vorerst verbannt

Defcon und ToorCon wollen von Draper nun nichts mehr wissen. Beide Konferenzen gaben an, dass die Hacker-Legende fortan nicht mehr willkommen sei.

Eine Doku über John Draper.
BlackOpsPro07

Wall-Street-Journal-Journalist unter Betroffenen

Zuvor hatte der Mann offenbar immer wieder junge Männer auf den Konferenzen zum gemeinsamen stretchen und trainieren eingeladen. Dabei gab er ihnen auch Massagen und legte sich auf die Jungen, die zuvor einem privaten Treffen zugesagt hatten. Ein Wall Street Journal-Journalist soll ebenfalls betroffen gewesen sein – er berichtet davon, dass Draper einem Interview zugesagt hatte und dabei auf ihm herumkletterte und seinen erigierten Penis an ihm rieb.

Hacker-Vorreiter

Der nun 74-Jährige gilt als Vorreiter der Hacker. 1971 entwickelte Draper mittels Spielzeugpfeifen aus Cornflakes-Packungen eine Methode kostenlos in den USA zu telefonieren. Der Ton der Pfeife suggerierte dem Fernsprecher, dass eine Münze eingeworfen wurde. Steve Jobs und Steve Wozniak waren damals von dem jungen IT-Talent begeistert. Allerdings musste Draper wegen dem Hack mehrere Male ins Gefängnis. Dort entwickelte der Mann weiter Software – unter anderem EasyWriter, ein Textverarbeitungsprogramm für den Apple 2. (red, 18.11.2017)