Frage: Gestern habe ich mitbekommen, dass meine 13-jährige Tochter mich auf Instagram aus ihrer Follower-Liste entfernt hat. Ihr Kanal ist jetzt auf privat gestellt und ich kann nichts mehr sehen. Was soll ich tun?

Antwort: Gerade, wenn Kinder beginnen, sich von ihren Eltern abzunabeln und ihr eigenes Leben zu gestalten, stellt sich die Frage immer mehr: Inwieweit kann man online miteinander vernetzt sein? Wo sind die Grenzen, die Kinder ihren Eltern setzen und die Eltern auch beachten sollen?

Das Thema ist nichts Neues: So erinnere ich mich noch lebhaft an Zeiten, wo eben jene Frage in Bezug auf Facebook gestellt wurde. Muss ich es als Eltern akzeptieren, wenn mein Kind mich "entfreundet"? Nicht alle Eltern konnten das akzeptieren und manche Kinder hatten damals sehr kreative Wege gefunden, ihren Eltern online aus dem Weg zu gehen. Heute stellt sich die Frage nicht mehr, denn es sind vor allem die Eltern und Großeltern auf Facebook, Kinder haben längst andere Online-Orte gefunden.

Früher oder später werden Kinder ihre Eltern von den eigenen Social-Media-Kanälen aussperren.
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Unerlässlich zur Familienorganisation: WhatsApp-Gruppen

Für den heutigen Familienalltag unerlässlich sind die WhatsApp-Familiengruppen. Hier wird der Alltag organisiert, hier finden viele Verhandlungen statt, Eltern erkundigen sich über Fortschritte in der Schule und es werden organisatorische Dinge geklärt. Diese WhatsApp-Familiengruppen sind auch bei den jüngsten Kindern, die ihre ersten Smartphones bekommen, ganz üblich.

Eltern fühlen sich immer wieder dazu verleitet, ihre Kinder in Bezug auf WhatsApp auch zu überwachen. Manche Eltern beobachten genau, wann ihre Kinder zuletzt online waren – bis sie diese Funktion deaktivieren. Andere lesen – auch ohne Wissen der Kinder – in WhatsApp die Chatverläufe mit. Dies ist möglich, wenn das Handy einmal mit dem QR-Code des Computers der Eltern gekoppelt wurde und es physisch immer wieder in Nähe des Computers ist.

Nehmen Sie es locker

Egal, wo und wie Sie mit ihren Kindern online verbunden sind, es kann der Zeitpunkt kommen, wo ihr Kind sie online komplett ausschließen wird, WhatsApp anders einstellt, gar ganz verlässt, in Instagram ein anderes Profil anlegt, das nur den engsten Freunden offen steht, im Spiel einen neuen Clan gründet oder auf YouTube oder Snapchat einen neuen Account erstellt.

Nicht immer bekommen wir das als Eltern auch sofort mit, und um das geht es ja den Kindern. Sie wollen uns dann nicht mehr mit dabei haben, ihren eigenen Weg gehen. Bis jetzt waren Eltern immer gut beraten, dies zu akzeptieren und zu warten, bis ihre Kinder wieder zugänglicher werden. Der Tag kommt bestimmt, nur Geduld. (Barbara Buchegger, 19.1.2018)

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