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Als Kind fragte ich mich immer, warum der Nikolaus nicht alleine kommen kann. Dann wäre dieser Brauch nämlich wirklich ein schöner gewesen, und man hätte sich nicht schon Wochen vorher fürchten müssen. Der schwache Trost für die schlaflosen Nächte und den erhöhten Pulsschlag beim Schallen der Kuhglocken war das prall gefüllte Nikolosackerl. Dieses wurde mit großer Erleichterung entgegengenommen, und man freute sich, dass einen Knecht Ruprecht nicht in der Buckelkraxe mitgenommen hatte.

Brioche-Krampus
Foto: Alex Stranig

In meinem roten Sackerl war neben Erdnüssen, Mandarinen und dem Schokonikolaus auch immer ein Brioche-Krampus. Obwohl es sich lediglich um klassisches Germteiggebäck handelte, war der gebackene Krampus immer etwas Besonderes. Und auch heute denke ich beim Backen ebendieser Briochefiguren schmunzelnd an die Zeit zurück, als jedes Kind unter der Nokolauskostümierung seinen Nachbarn, seinen Onkel oder den eigenen Vater erkannte.

Für sechs Stück Brioche-Krampus verwendet man 500 g Mehl (glatt), 50 g Zucker, 150 g Butter (zimmerwarm), 4 Eier, 50 ml Milch, 40 g Germ, 12 Rosinen, 1 Prise Salz und 1 Ei zum Bestreichen.

Das Rezept zum Ausdrucken:

Milch leicht erwärmen und mit zimmerwarmer Butter, Eiern, Zucker und Hefe vermischen. Mehl hinzugeben und zu einem glatten Teig kneten. Bei Bedarf mehr Mehl hinzufügen. Den Teig an einem warmen Ort 40 Minuten gehen lassen.

Foto: Alex Stranig

Aus dem Teig sechs gleich große Stücke schneiden und zu Kugeln formen (schleifen). Die Teigkugeln auf einer bemehlten Fläche zugedeckt noch einmal 30 Minuten gehen lassen.

Foto: Alex Stranig

Aus jeder Teigkugel eine Wurst formen und mit einer Teigkarte Hörner, Beine und Arme einschneiden.

Foto: Alex Stranig

Den Krampus auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Rosinen als Augen in den Krampus drücken und mit einer Schere eine Nase einschneiden. Den Krampus mit einem verquirlten Ei bestreichen und bei 180 Grad ca. 10 bis 15 Minuten goldgelb backen.

Foto: Alex Stranig

Der Krampus schmeckt pur oder in Marmelade getunkt. Wer es gerne süßer mag, gibt einfach mehr Zucker (plus 20 g) in den Teig. (Alex Stranig, 29.11.2017)


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Foto: Alex Stranig