Wien/Klagenfurt – Die Neos werden im kommenden Jahr bei allen vier Landtagswahlen antreten. Der letzte offene Antritt – jener in Kärnten am 4. März 2018 – wurde Montagabend vom Erweiterten Vorstand beschlossen, erfuhr die APA von den Pinken. Wie berichtet planen Neos im südlichsten Bundesland in einem Bündnis mit der neu gegründeten Plattform "Mein Südkärnten – Moja Juzna Koroska" anzutreten.

Die endgültige Entscheidung über die Form des Bündnisses, die Liste und die Kandidaten trifft die regionale Mitgliederversammlung in einem mehrstufigen, offenen Verfahren voraussichtlich Anfang Dezember. Fest steht schon jetzt, dass das Bündnis unter der Kurzbezeichnung Neos in den Landtagswahlkampf ziehen wird.

"Kärnten ist mit Abstand jenes Bundesland, das wohl am meisten unter Korruption, Freunderlwirtschaft und mangelnden Chancen vor allem für junge Menschen leidet. Das Antreten von Neos ist ein wichtiges politisches Signal, dass es gerade hier Alternativen zum alten politischen System und neue Perspektiven braucht. Das geplante Bündnis mit der regional stark verankerten Plattform 'Mein Südkärnten – Moja Juzna Koroska' unterstreicht unser Bekenntnis zu Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und einem gemeinsamen Europa", sagte Neos-Generalsekretär Nikola Donig im Gespräch mit der APA.

Gründungsvollversammlung im Jänner

Spitzenkandidat möchte Gabriel Hribar werden, der landespolitisch bisher vor allem bei der slowenischen Einheitsliste "Enotna Lista" aktiv war.

Der Landespolitik kreiden die Südkärntner an, ihren ländlichen Raum in den vergangenen Jahren vernachlässigt zu haben. Mit der Abwanderung gehe wertvolles Potenzial verloren, so Hribar. Es fehle die Einsicht, dass kleinstrukturiertes Denken und mikroorganisierte Netze gut funktionierten. "Auch Ameisen machen große Haufen." Bürokratie und Überregulierung unterdrückten oft Innovation und Ideen. Man müsse die Gemeinden aufwerten, indem man ihnen Aufgaben der Bezirkshauptmannschaften – samt entsprechenden Budgets – überantworte, erklärte Hribar.

Im Jänner soll es eine Gründungs-Vollversammlung für "Mein Südkärnten – Moja Juzna Koroska" geben. Bis dahin werde das Angebot der Neos zum gemeinsamen Antreten geprüft. "Die Zusammenarbeit ist sehr konkret aber noch nicht fix." Zahlreiche Fragen müssen laut Hribar noch geklärt werden, unter anderem, wie die Listen zusammengestellt werden. Der Wahlkampf soll mit Spenden finanziert werden. 50.000 Euro hofft man zusammen zu bekommen. Wenn man die Stimmen für die NEOS und das Potenzial in Südkärnten zusammenzähle, sei ein Landtags-Einzug mit drei Mandaten realistisch, meinte Hribar. (APA, 21.11.2017)